Eine gestrige kurze Diskussion begann der Der Fohlenflüsterer mit dem Hinweis darauf, dass Marc-André ter Stegen die Note 3 vom Kicker erhielt, obwohl der FC Schalke bei seiner 0:3-Niederlage am Niederrhein kein (?) einziges Mal aufs Gladbacher Tor geschossen hatte.
LizasWelt merkte an, dass man sich im Kicker wohl darauf geeinigt habe, dass das die Standardnote sei, wenn ein Torwart nix zu tun hatte.
Meine Wenigkeit ergänzte, dass man es in Sportredaktionen wohl nicht so mit Zahlen habe, denn der neutrale Wert der Liste 1 – 1,5 – 2 – 2,5 – 3 – 3,5 – 4 – 4,5 – 5 – 5,5 – 6 ist nun mal 3,5 und nicht 3. Es sind von der 3,5 aus fünf Schritte nach oben und fünf Schritte nach unten.
Woraufhin Stadioncheck einwarf, dass eine solche Notenskala nicht „linear“ verlaufen müsse. Darauf könne der Kicker sich immer noch berufen.
Eine nicht „lineare“ Notenskala, die meine Klugscheißerigkeit dann zu „nicht intervallskaliert“ erhob. Woraus folgte, dass man keine Durchschnittsnote berechnen darf, sofern man sich darauf beruft, dass sie nicht intervallskaliert ist.
Womit klar wäre, dass entweder die Idee, dem Torwart stets eine 3 zu geben, sachlich falsch ist oder die Idee, eine Durchschnittsnote aus diesen einzelnen Werten zu berechnen.
(Die Erkenntnis, welch Schwachfug mit den Noten getrieben wird, ist allerdings nichts Neues.)
Der kicker verteilt seine Noten ja nicht nur fürs Managerspiel und nicht erst seit es dieses gibt, aber bei dem feilscht man schonmal leidenschaftlicher um 0,5 mehr oder weniger.
Dazu sei angemerkt, im Kicker Managerspiel liegt der Mittelwert tatsächlich bei 3,5 , dann gibts für die Note 0 Punkte für den Spieler.
Ein Torhüter, der zu Null spielt und dabei nichts zu tun hatte kriegt so 6 Punkte, (2 für den Einsatz in der Startelf + 2 fürs zu Null spielen + 2 für die 3,0). Damit kommt er dann auf die selbe Punktzahl wie ein Feldspieler mit ordentlicher Leistung in der Startelf ohne Torbeteiligung, der für eine 2,5 dann ebenfalls 6 Punkte kriegt.
Der nicht-Managerspieler mag die 3,0 wahlweise zu gut oder zu schlecht finden, wenn ein Torhüter hauptsächlich damit beschäfftigt war nicht festzufrieren, beim Managerspiel find ich die Bewertung genau richtig.
Ich finde es in den heutigen Torwart-Zeiten aber auch falsch, die Leistung eines Torwarts daran zu messen, wie viele Bälle er aufs Tor bekommen hat.
Was ist mit x abgefangenen Flanken, aus denen vielleicht ein Kopfball geworden wäre, wenn der Torwart – nun ja – die Flanke nicht abgefangen hätte? Was ist mit Torhütern, die wie ein elfter Feldspieler für ihre Teamkollege immer anspielbar sind, und zwar nicht nur als Notlösung? Was ist mit Abschlägen und -würfen, die Konter der eigenen Mannschaft einleiten (was bei ter Stegen Samstag jedoch nicht der Fall war)?
Falls ein Torwart in all diesen Disziplinen überragt, könnte man meinetwegen auch eine oder eine 2,5 vergeben (auch an Keeper, die nicht für Gladbach spielen).
Weiß, dass es darum in Teilen eurer Diskussionen gar nicht ging, aber zumindest war das ja der Auslöser.
Wiederum finde ich es dann merkwürdig, dass Arango nur eine 2 bekommt und nur eine Note besser ist als der Torwart, der keinen Ball halten musste… ok, jetzt schweife ich ab.
Ähnlich bescheuert ist es, einem Mittelstürmer, der im ganzen Spiel kaum einen Pass von seinen Mitspielern erhalten hat, eine 5 zu geben. Offensichtlich bekommt ein unbenotbarer Feldspieler also den Durchschnitt der Noten seiner Mannschaftskollegen.
Fazit: Noten für einzelne Spieler machen in Mannschaftssportarten keinen Sinn. Einfach nicht beachten.
Alles richtig. Aber um den kicker mal in Schutz zu nehmen: Die Durchschnittsberechnung „nicht intervallskalierter“ Noten wird ja an Schulen, Universitäten etc. und damit auch auf offiziellen Dokumenten vorgelebt.
Um es mal am tatsächlich existierenden Beispiel meiner ehemaligen Hochschule zu verdeutlichen. Mit 50 von 100 – also dem arithmetischen Mittel – Punkten bekommt man laut offizieller Prüfungsordnung eine 4,0. 49 Punkte entsprechen dann sofort einer 5, also durchgefallen. Die 6 wurde ja abgeschafft. Laut Absprache im Kollegium soll (sofern ich mich richtig erinnere) eine 2,5 einer durchschnittlichen Leistung entsprechen. Wobei die Punkteskala selbst äußerst unregelmäßig, geradezu willkürlich festgelegt ist.
Das ergibt einfach alles absolut keinen Sinn, verglichen damit sind die kicker-Benotungen schon fast wieder als logisch zu bezeichnen.
Und was machen wir mit den Würfeln, wenn die Noten im kicker abgeschafft sind?
Und was machen wir mit dem kicker, wenn die Noten abgeschafft sind?
Laßt denen mal die Noten, so können wir uns über so viel aufregen.
Schulnoten sind ordinal skaliert, d.h. man darf tatsächlich keinen Durchschnitt (wohl aber einen Median) aus ihnen bilden. Welch eine Ironie, dass man so etwas in einem Statistikkurs lernt, den man nur besuchen darf. weil man im Abitur einen bestimmten Notendurchschnitt erreicht hat.
Ter Stegen hatte selbstverständlich mindestens eine 3,0 verdient, eher eine bessere Note. Allein wegen der Ruhe, die er ausstrahlt.
(Ich hab den in meinem Managerteam, was natürlich überhaupt keine Auswirkungen auf meine Bewertung hat)
@Jens: Dann studier mal Jura. Da werden die besten Noten schlicht nicht vergeben.
weil reus halt nicht jura studiert, sondern fussball spielt.
Die Notenvergabe ist eigentlich ganz normal und wird wahrscheinlich genauso vergeben wie in der gymnasialen Oberstufe.
0 Punkte ist ne 6
15 Punkte ne 1+
Somit, 15/2= 7.5, was man auf 8 aufrundet. Und 8 Punkte ergeben eine glatte 3.
So würd ichs mir erklären :)