Obwohl er Verlierercup geschimpft wird, freut man sich auch bei den Zuschauern der teilnehmenden Mannschaften im Verlierercup doch eher auf Gewinner. Bekanntlich haben die Bayern in der letzten Saison nicht so viel gewonnen und gelten somit tendenziell eher als Verliererteam. Da sich aktuelle Bundesligatabellenzwischenstände nicht so schnell bis nach Purtugale herumsprechen, muss der kommende Gegner der Bayern der SC Braga auf seiner Webseite schon mit Folgendem Werbung machen:
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Da ich nicht Béla Réthy heiße und demgemäß auch nicht lange Zeit in Brasilien gelebt habe, kann ich nun mal kein Portugiesisch. Ich ahne aber, dass der SC Braga allen Zuschauern bis/unter 15 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen freien Eintritt gewähren wird.
Wir fragen uns erstens: ist das die moderne Version von „Franco Foda“?
Und zweitens: Sollten da nicht die 7-Euro-schweren Bayernkurvenzuschauer überlegen, ob sie nicht doch lieber den Verein wechseln? Für nöppes ins Stadion und das Tolle am Stadion in Braga (jenes mit den Felsblöcken hinter den Toren) ist, dass es dort gar keine Kurven gibt. Das bedeutet wiederum erstens:
Alle Fans sitzen auf den Tribünen, auch die stimmungsvollen, bzw. -immissierenden.
Zweitens: Die Felsblöcke lassen den Schall viel besser widerhallen als eine eventuelle Blaskapelle es je könnte, zudem kann man mit sich selbst diese Echo-Anfeuerungsrufe durchführen, ohne dass jemandem auffallen wird, dass man Selbstgespräche führt.
Drittens: Auf der Haupttribüne ist man dem Champagnerschlürfer, der La-Ola nicht mitmachen will, schon so nahe, dass man ihm an Ort und Stelle persönlich dafür auf die Fresse hauen kann, dass er bei der tollen La-Ola nicht mitmacht.
Braga liegt aber wie gesagt in Portugal und was nun „La Ola“ auf portugiesisch heißt, das weiß auch wieder kein Mensch, der nicht mindestens 10 Jahre in Brasilien gelebt hat. Und so schließt sich der Kreis. Womit dieser Beitrag dem obskuren Stadion in Braga etwas voraushat.
die Welle – a onda; a vaga
Hoffentlich ist die Abwehr der Portugiesen nicht so schwer zu knacken wie die Felsblöcke dahinter. Ein Sieg ist Pflicht – egal wie
Eine saftige Niederlage wäre schön.
Bela würde aber „Die Laola-Welle“ sagen :-))
Da sieht man, dass Uli H. seine wahre Bestimmung noch nicht gefunden hat. Er wäre der ideale Chef einer Low Cost Airline, die die Leute aus der Kurve für 7 Euro nach Portugal fliegt. Den Flug können sie sich ja locker leisten, weil sie den Eintritt sparen.
Die Felsblöcke habe ich schon während der EM 2004 bewundert. Die killten wirklich jede Atmosphäre und gaben dem Stadion so einen provinziellen Charme, so als würde jedes EM-Spiel in Braga eigentlich auf den Färöer-Inseln stattfinden. Geniale Ortsverschiebung, dachte ich damals. Ein nicht uninteressantes Konzept eines mir leider unbekannten Landschaftsgärtners.
Das Plakat ist aber ganz nett geworden. Nicht unschick.
„Schwache Partie bislang im Steinbruch von Braga.“ (ARD-Ticker)
Unvorstellbar!