Die WM 2010 war die erste WM, die auf dem afrikanischen Kontinent stattfand. Eigentlich hätte, zumindest nach Wunsch von FIFA-Präsident Sepp Blatter, schon die WM 2006 bereits in Südafrika stattfinden sollen. Da hatte aber ein gewisser Martin Sonneborn etwas dagegen, bzw. jener Abgeordnete Neuseelands, welcher sich schließlich der Abstimmung enthielt, worauf Deutschland mit 12:11 der 24 Stimmen des FIFA-Exos die Ausrichtung des größten Sportereignisses der Welt im Jahr 2006 für sich gewinnen konnte.
Der Rest ist bekannt: Klinsmann, der die Nationalmannschaft komplett auf den Kopf stellt und trotz aller Widerstände im recht reaktionären DFB mit dem respektablen 3. Platz bei der WM 2006 mehr erreichte, als man sich zu jener Zeit erhoffen konnte. Zwar bleibt auch das bittere Ausscheiden in der Verlängerung im Halbfinale gegen Italien im Westfalenstadion zu Dortmund in Erinnerung, ebenso aber, wie diese WM und die deutsche Mannschaft sowie die Atmosphäre in ganz Deutschland die deutschen Fußballfans und den Rest der Welt verzückten.
Deutschland als Ausrichter, dann erst Südafrika
4 Jahre später sollte es dann aber endlich soweit sein: gegen die beiden anderen Bewerber Ägypten und Marokko wurde Südafrika gleich im ersten Wahlgang zum Ausrichter erkoren. Dass die WM in Afrika stattfinden würde, war aufgrund des neu eingeführten Rotationsprinzips der FIFA bei der Austragung von WM von vorneherein klar gewesen.
Insgesamt neun Städte in Südafrika konnten sich somit auf WM-Partien freuen, wie der WM-Spielplan 2010 zeigt, in zehn Stadien wurde gespielt. In Johannesburg gab es mit dem Final-Stadion „Soccer City“ sowie dem Ellis-Park-Stadion gleich zwei Arenen, in denen die besten 32 Mannschaften der Welt den späteren Sieger unter sich ermittelten.
Allen Unkenrufen zum Trotz, dass sowohl Sicherheit als auch Pünktlichkeit der Fertigstellung der Stadien Probleme bereiten könnten, ging die WM schließlich in diesen 10 Stadien aus organisatorischer Sicht problemlos über die Bühne.
Das werden auch die 32 Teams bestätigen, die sich aus der Rekordzahl von 200 Teilnehmernationen schließlich für das WM-Turnier in Südafrika qualifizierten, wobei Südafrika als Ausrichter automatisch qualifiziert war.
Rekordzahl an Qualifikanten bei der WM 2010
Wie es heute Usus ist, wurden für beinahe alle Teams extra zur WM neue Trikots entworfen, die nicht nur den Teams zu sportlichem Erfolg verhelfen sollten, sondern auch ihren Ausstattern zu ordentlichen Umsätzen im Vorfeld des Turniers, während des Turniers und gerade beim späteren Weltmeister Spanien auch im Nachklapp des Turniers verhelfen sollte.
Wie stets in den letzten Jahren wurde der Trikotmarkt im Fußball auch bei dieser WM von den „großen 2,5″ beherrscht, heißt Nike, adidas und das etwas kleinere Puma rüsteten einen Großteil der Teams aus. Der schließliche Weltmeister Spanien spielte in von adidas hergestellten Trikots, Finalgegner Niederlande ist hingegen seit geraumer Zeit bei Nike unter Vertrag. Das Spiel um Platz 3 war hingegen eine reine adidas-Angelegenheit. Hier traf das seit jeher in Trikots von adidas spielende deutsche Team auf die Auswahl von Uruguay, ebenfalls in Trikots von adidas.
Ganz konkret sah die Verteilung der Trikot-Ausrüster während der WM folgendermaßen aus:
Nation | Ausrüster |
Algerien | Puma |
Argentinien | adidas |
Australien | Nike |
Brasilien | Nike |
Chile | Brooks |
Dänemark | adidas |
Deutschland | adidas |
Elfenbeinküste | Puma |
England | Umbro |
Frankreich | adidas |
Ghana | Puma |
Griechenland | adidas |
Honduras | Joma |
Italien | Puma |
Japan | adidas |
Kamerun | Puma |
Mexico | adidas |
Neuseeland | Nike |
Niederlande | Nike |
Nigeria | adidas |
Nordkorea | Legea |
Paraguay | adidas |
Portugal | Nike |
Schweiz | Puma |
Serbien | Nike |
Slowakei | adidas |
Slowenien | Nike |
Spanien | adidas |
Südafrika | adidas |
Südkorea | Nike |
USA | Nike |
Uruguay | Puma |
So sah die gesamte Verteilung auf die Hersteller der Trikots aus, was adidas 12 Teams brachte, Nike 9, Puma 7 und den Exoten Umbro mit England, Joma mit Honduras, Brooks mit Chile und Legea mit Nordkorea jeweils ein Team.
Auch wenn es heutzutage zumindest in den Industrienationen Usus ist, sich immer wieder für ein neues, kommendes Turnier auch neue Trikots zuzulegen, so werden doch auch heute noch viele Menschen in den Trikots der WM 2010 auf diesem Planeten herumlaufen.
Nicht jeder möchte immer wieder tief in die Tasche greifen, um nun unbedingt top-aktuelle gekleidet zu sein, was Fußball-Trikots angeht. Wer aber zum Beispiel alle sinnvollen Pflegehinweise beachtet, der wird ohnehin etwas länger Freude an seinem Nationalmannschaftstrikot der WM 2010 haben.
Die seltsame Marotte der Ausrüster, stets wieder zwar ans ursprüngliche Design angelehnte, aber doch immer wieder neu gestaltete Trikots unter die Leute zu bringen, muss ja nicht jeder Fan zwangsläufig mitmachen.
Welcher Trikot-Ausrüster wirbt wen ab für die WM 2018?
Dennoch immer wieder interessant zu sehen, dass auch immer ein paar Exoten unter den Trikotausrüstern auch den Weg bis hin zur WM schaffen. Zu sehen auch bei der letzten WM 2014 in Brasilien. Zu allen Ausrüstern der WM-Teilnehmer 2014 geht es hier entlang.
Bis zur WM 2018 wird sich in dieser Hinsicht sicher wieder etwas tun, denn alle Ausrüster sind sehr erpicht darauf, Fußballverbände von einem anderen Ausrüster in die eigenen Gefilde zu lotsen.
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