Kürzlich erhielt Rudi Völler von der Sportvariante des Machwerks mit den vier Buchstaben eine Auszeichnung für sein Lebenswerk. Nicht explizit erwähnt, doch zu nicht geringen Teilen wird in diese Entscheidung auch Völlers großes und vor allem schon sehr frühes Bemühen um die Einführung des VAR eingeflossen sein. Und damit das sportsmännische Bemühen, die Schiedsrichter-Entscheidungen im Fußball zu einer größeren Qualität zu führen. Denn schon 1990, als viele noch gar nicht an eine solche Option dachten, nutzte Völler die Chance seiner Teilnahme am WM-Finale, der größtmöglichen Öffentlichkeit vorzuführen, wie einfach es doch ist, einen Schiedsrichter mittels einer Schwalbe zu täuschen. Dass eine solche arglistige Täuschung des Unparteiischen dann auch gleich noch dazu führte, das WM-Finale zu entscheiden und aus den geschlagenen sogar betrogene Verlierer zu machen, setzte nicht das einzige, aber in seiner Deutlichkeit eines der frühesten Signale, dass ein respektive drei menschliche Augenpaare mit der zunehmenden Geschwindigkeit und vor allem der grassierenden Boshaftigkeit der ihn Ausübenden im Fußball überfordert sein könnten.
Es dauerte dann noch beinahe drei Jahrzehnte, ehe Völlers Bemühen von Erfolg gekrönt und der Videoassistenz-Schiedsrichter eingeführt wurde. Seitdem ist Schluss mit jener Flut von mal mehr, mal weniger erfolgreichen Täuschungsversuchen, welche beim Betrachter stets selbst dann einen bitteren Nachgeschmack hinterließen, wenn man aufseiten der Profiteure eines erfolgreichen, selbst initiierten und inszenierten Ablebens eines Cygnus stand.
Seitdem kann eine jede Betrachterin und ein jeder Anhänger jedes Spiel, dem er oder sie sich widmet, frei von Sorge betrachten, ob er oder sie denn heute wieder Opfer eines durchtriebenen Betrugsversuchs eines Spielers werden wird. Ein Umstand, welcher zweifelsohne den Genuss des Anhänger- oder Betrachterseins um nicht unwesentliche Grade verbessert hat. Für seinen Anteil daran, dass diese zuvor oft hässlichen Begleiterscheinungen derart selten geworden sind, daran, dass Schwäne – abgesehen von den echten – wieder nur noch auf Bühnen sterben und nicht mehr auf dem Platz, gebührt Rudi Völler tatsächlich eine Auszeichnung. Und in Gedanken wird er einen Teil davon sicher an seinen Mithessen Bernd Hölzenbein weiterreichen.
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