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Abhilfe schafft die Otorinolaringoiatra

Es gibt zwei Dinge, die ich absolut nicht ausstehen kann. Das eine ist Rap. Das andere ist Rap. Wird dieser schrecklicherweise auch noch von Fußballern vorgetragen, ist es mir unmöglich, deren Werke zu konsumieren. Die Gefahr dauerhafter Gesundheitsschädigung wäre zu groß, vor allem an den Enden der Geschmacksnerven.

Doch vielleicht möchte ja der eine oder andere Leser Ryan Babel beim Rappen zuhören, oder Rio Ferdinand oder — OMG! — Paul Gascoigne, dem man schon damals anmerkt, dass er später seinen Verstand verlieren wird, kein Wunder, bei dem Rap, den er da veranstaltet.

Hier geht es zum akustischen Horrorkabinett.

Eins der schönen Dinge am Älterwerden, welches an sich übrigens völlig zu Unrecht in keinem guten Ruf steht, ist, dass man nicht mehr in Läden gehen muss, die derart beschissene Musik spielen, nur weil Sachzwänge in Form der Anwesenheit angebeteter Personen daraus ein Diktat machen. Jetzt müsste man nur noch aufhören, sich für Fußball zu interessieren, betrieben von Leuten, die derartige Musik selbst her- und dann ins Internet einstellen. Ryan Babel. Rappt. Auf niederländisch.

17 Kommentare

  1. „Keep on going to the Gazza rap“, das hätte ich nicht für möglich gehalten. Vielen Dank für den Hinweis.

    An dieser Stelle muss dann natürlich noch unweigerlich auf den Schalker Langzeitverletzten mit dem Namen „Funky Pee“ hingewiesen werden. Nein, dabei handelt es sich nicht um ein bettnässendes Nachwuchstalent, sondern um Christian Pander:

    Nun sei noch angemerkt, dass ich ja nichts gegen Rap einzuwenden habe. Rappende Fußballer sind aber nichts für mich. Was allerdings im deutschen Sprachraum von Fußballern „gesanglich“ verbrochen wurde, steht den verlinkten Rap-Experimenten in Sachen Grausamkeit in nichts nach. Das muss dann auch noch erwähnt werden, wie ich finde.

  2. Hm, ich schau mal. Müsste eigentlich gehen, könnte aber etwas eng werden hier in den Kommentaren. Danke für den Link.

  3. Ich schaffe es nicht bis zum Ende. Nicht mal bis zur Mitte.

  4. Manfred Manfred

    Rappen hieß früher stottern und war heilbar.

    Davon ab: Gazza hat es ja sogar geschafft, einen an sich schönen Song wie ‚Fog on the Tyne‘ von Lindisfarne, die selber mal ne wirklich gute Folkband waren, mit deren Beteiligung (ne Newcastle basierte Verbindung, klar) aber sowas von zu verhunzen, daß man dieses Machwerk diesem Pet Shop Boys-Möchtegernklon ‚Geordie Boys‘ aber locker hätte als schlechtes Beispiel vorziehen sollen.
    Original:
    http://www.youtube.com/watch?v=dF5xVnTo8gs
    Würg:
    http://www.youtube.com/watch?v=T1urq4Vb0XM

    Wie man sich feige Pisse nennen kann: ?

  5. Das mit dem Rappen und dem Stottern klingt aber doch verdammt nach „Das ist doch Hotten-Totten-Musik“-Vorhaltungen aus den Sechzigern bzw. aus jeder Eltern/älteren Generation seither.
    Naja, und „funky“ im Musikkontext mit feige zu übersetzen, ist auch eher so, ähh, siehe oben.

    Horrorkabinett trifft’s allerdings durchaus, auch wenn ich Hip Hop mag.
    Eine eigentümliche Faszination geht aber doch vom Gazza-Rap aus, ich stelle mir gerade ähnliches mit Wayne Rooney und/oder Lukas Podolski vor und erfreue mich am wohligen Schauder, der meinen Rücken hoch und runter läuft.

  6. sternburg sternburg

    Kann man doch nen schönen Bewerb draus machen: Wer hält Funky Pee am längsten aus? Bei mir sind 0:49 und „Er war ein weiser Mann und brachte mir das Kicken bei“ auf der Uhr, da konnte ich wirklich nicht mehr.

    Nichtsdestotrotz gibt es selbstverständlich auch ganz großartige Sprechgesangskünstler für distinktionsheischende Spätgymnasiasten wie den Hausherrn. Oder mich.

  7. sternburg sternburg

    Was ich eigentlich frage wollte: „Hörsturzmafia“? Oder was?

  8. Hätte jetzt gedacht, sternburg sei eher polytechnischer Oberschüler, ganz die alte Favresche, ähem, Schule. Bzgl. Sprechgesang bestätigen Ausnahmen natürlich die Bewegung.

    Die 0:49 hab ich überboten, aber eher so von Berufs wegen. Sonst wäre ich so weit wohl nicht gekommen. Ab 1:01 ist es allerdings wirklich nur noch für die Hartgesottenen.

  9. Es freut mich ja ungemein, dass mein Hinweis auf Funky Pee hier so wohlwollend aufgenommen wird. Und ganz ohne die sonst so nervige Deutschtümelei kann man hier auch mal festhalten, dass Deutschland durchaus mithalten kann bei den neuesten sportlich-musikalischen Trends. Immerhin war der mal Nationalspieler…

    Btw.: Trainer, es gibt da eine Sache, die mich interessiert und die mir in deinem Blog bestens aufgehoben zu sein scheint. Es gibt ja Fußballer, die mal erfolgreich waren oder zumindest vor einer vielversprechenden Karriere standen, dann aber nicht den echten Durchbruch schafften oder halt schnell wieder von der Bildfläche verschwanden, um sich dann mir irgendwelchen anderen Kuriosa zu profilieren. So wie Funky Pee oder halt Ilhan Mansiz, der nun Eiskunst läuft. Von dieser Kategorie dürfte es doch noch ein paar Spieler geben, die man vielleicht gemeinsam in dem allseits beliebten Gewinnspiel ohne Gewinne zusammen tragen könnte.

  10. Danke für die Inspiration, Enno, passt sicher gut hierher, auch wenn diese „Gewinnspiele ohne Gewinn“ dann stets ohne Anspruch auf Gewinn, äh, Vollständigkeit enden. Aber man könnte da etwas zusammentragen, ja.

    Wobei die Kriterien – gerne nach Deinem Gusto – etwas enger sein sollten, denn sonst wäre ja jeder Hinz und Kunz qualifiziert. Es geht Dir also eher um die Kuriositäten, richtig?

  11. Kurios allein reicht ja nicht, wie ich finde. Oder ist halt ein zu weiches, weil geschmackliches Kriterium. Interessant fände ich eher diejenigen, die mit ihrer neuen Berufung außerhalb des Fußballs in der Öffentlichkeit stehen. Also nicht der Trinkhallenbesitzer, der mal Weltmeister war, natürlich auch nicht der Trainer, Berater, Moderator, Fußball-Experter, der mal gekickt hat. Sondern etwas, das allein schon öffentlichkeitswirksam ist oder grundsätzlich in der Öffentlichkeit ausgetragen wird, aber sich inhaltlich, karrieremäßig und sonstwie nicht direkt aus der Fußballerkarriere ergibt. Also Eiskunstlaufen oder Rappen beispielsweise. Und weil es eben keine „zwangsläufige“ Verbindung zum Fußball gibt, kann man das dann kurios finden. Darum ginge es mir.

  12. Da muss ich mal mit einem neuen Fund ergänzen. Als Rap-Liebhaber (steinigt mich!) kann ich diesem ganzen Kokolores dennoch nichts abgewinnen. Das ist schon aller unterste Schublade… Fußballer bleib bei deinen Stollen!

    Vorhang auf für Deniz Naki a.k.a. Nakilla62. Wahrhaftig ein lyrisches Feuerwerk!

    „Die die mucken, schlucken Kugel, braaaah!“

    „Wenn isch treffe, dann häftigar als Bombensplittar.“

    Auf 1:30 vorspullen und bei ‚nem Glas Rotwein genießen: http://www.vidup.de/v/wOm4c/

  13. „Die Zeiten sind bitter, Internet im Kinderzimmer.“ Hm, Deniz Naki evtl. vom Springerverlag engagiert? Wie auch immer, schöner, äh, ja, also interessanter Fund. Danke.

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