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90 Minuten arbeits- und hirnlos

Wie schön, dass die Opas manchmal noch gefragt werden.

Früher war alles besser. Früher, da waren wir tatsächlich noch 11 Freunde und wenn das nicht, dann wenigstens 11 Gesinnungsgenossen. Natürlich haben wir öfter mal einen über den Durst getrunken/den Zapfenstreich nicht eingehalten, aber wir waren natürlich — anders als heute — nicht so doof, uns vom Trainer erwischen zu lassen. Denn damals, damals waren wir viel abenteuerlustiger, abgezockter und irgendwie auch viel romantischer, einfach weil die Zeit auch viel romantischer war. Wir sind so manches Mal nachts ausgebüchst. Nicht so angepasst wie diese jungen Leute.

Aber die Jugend von heute, die hat ja keine Disziplin mehr! Wir würden denen ja dermaßen eine abwatschn, die wüssten gar nicht mehr, wo links und rechts ist. Und übrigens hat mich mein Vater auch geschlagen, geschadet hat mir das aber nie. Da sollte mal einer von den jungen Burschen kommen, denen würden wir schon zeigen, wie das bei uns zuging und wie uns das hart gemacht hat. Wenn ein Neuer kam, dann musste der erst mal drei Jahre lang die Schuhe putzen und nach jedem Training die Bälle aus dem Brennnesselstrauch holen. Da haben wir doch nicht gefragt, wie es dem ging. Wenn der nachts im Schlaf gejammert hat, da haben wir dem noch mal extra die Hand in warmes Wasser gehalten. So viel Disziplin hatten wir. Und heute?

„Gesetzt den Fall, die WM-Elf des Jahres 1974 würde gegen die Nationalmannschaft des Jahres 2006 antreten: Wie würde dieses Spiel enden?
Sepp Maier: Die würden wir wegschießen.
Gerd Müller: Überhaupt keine Chance hätten die gegen uns.
Sepp Maier: Ich glaube, ich wäre die ganzen neunzig Minuten arbeitslos.“

Ich glaube, Katsche Schwarzenbeck hat immer noch seine Lottobude, oder?

2 Kommentare

  1. Sicher ist, dass die beiden zu zweit die gesamte aktuelle Nationalmannschaft unter den Tisch saufen würden.

  2. Das würde ich bei Gerd Müller in der aktuellen Konstitution bezweifeln.

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