Beim BVB läuft es nicht mehr ganz so rund und nicht mehr ganz so wie von selbst. Der Zenit scheint überschritten. Nicht im sportlichen Bereich, da traue ich dem BVB durchaus zu, in mittelfristiger Zukunft mal wieder oben angreifen zu können. Doch bei den Zuschauern hat das eingesetzt, was ich auch von meinem Kontostand kenne: Schwund.
Es ist noch gar nicht allzu lange her, als die Tribünen des Westfalenstadions erweitert wurden, um die Kapazität auf stolze 83.000 Zuschauer zu erhöhen. Und die wurde auch fast immer ausgeschöpft, wenn die Graupeltruppe des BVB durch die Liga knickerte. Seit anderthalb Jahren setzt aber auch in Dortmund etwas ein, was man sich kaum vorstellen konnte: die Zuschauer bleiben weg. Letztes Jahr waren es nur noch 73.000 im Schnitt, in dieser Saison sind es sogar nur 70.500. So wie jeder Trend einmal zu Ende geht, scheint es in Dortmund und Umgebung nicht mehr ganz so hip zu sein, ins Stadion zu gehen, wie noch zu Matthias Sammers Zeiten.
Was macht man da als findiger Manager? Man schafft neue Angebote, einen Zusatznutzen, irgendetwas, wodurch man mehr bekommt als nur einen Stadionbesuch, also mehr als nur ein Fußballspiel zu betrachten: Die Tickets für den BVB werden jetzt bei Tchibo verkauft, als Paket mit Übernachtung und einem „Dortmunder Rosenkranz“. Das ist eine Bratwurst mit Bratkartoffeln, die man dann wohl mit nach Hause nehmen kann. Wenn das nicht attraktiv ist, weiß ich auch nicht.
Und der Erfolg ist dementsprechend umwerfend: 80 Karten sind auf diesem Wege schon verkauft worden. Da steigt der Schnitt mal eben von 70.500 auf 70.580, wenn diese 80 jetzt gehalten werden können. Und somit um 0,001 Prozent.
Aber gut, der Manager Eckhard wird mich schon aufklären, dass und warum das eine clevere Idee ist.
Trainer, das kann doch nicht sein. Da schreibst du 12 Stunden nach dem Dörby über diesen Vorortclub aus der Nähe von Lüdenscheid und erwähnst es mit keinem Wort. Ein grandioses Spiel, ein Tor und ein Assist des von dir immer wieder niedergeschriebenen Kevin K. bleiben wie selbstverständlich unerwähnt. Keine Silbe kommt aus deiner Tastatur zum grandiosen Sieg der Knappen. Auch drei Schalker in der Tageself des Herrn Kicker, Herr K. übrigens zum vierten Mal in dieser Saison, finden keinerlei Beachtung.
Ich kann nur hoffen, dass du mal wieder mittels Timestamp in die Zukunft geshrieben hast und immer noch überlegst, wie du Kevin K. und seine Knappen trotz der überzeugenden Leistung und des beeindruckenden Tabellenplatzes in Grund und Boden schreiben kannst.
Keine Fahne – keine Punkte – BVB! träller, träller, …
Das Tor von Kevin „Wurstfrisur“ K. aus Brasilien hätte auch ein Stein gemacht, der zufällig im Fünfmeterraum der Dortmunder herumgelungert hätte, so desorientiert zeigte sich Dortmunds Abwehr. (Laut DSF-Spielbericht wurde der zugeteilte Abwehrspieler regelwidrig von seiner Arbeit abgehalten) Wie es hingegen um K.s fußballerische Fähigkeiten steht sieht man, wenn zwischen Ballannahme und eventuellem Tor mehr als 0 weitere Ballberührungen liegen. Nämlich äusserst schlecht. Der Pass zum Tor von ihm war gelungen, aber ansonsten würde ich mich auch fragen, wieso ich nicht im Schalker Sturm spiele. K.s Erstligatauglichkeit darf in Frage gestellt werden, seine Nationalmannschaftskarriere wurde zurecht von Jürgen Klinsmann beendet. Das der Kicker ihn viermal in die Elf des Tages wählt ist eben so unverständlich, wie die Besetzung des Chefredakteursposten. Er passt eher zu Zeitung mit zwei Buchstaben im Titel. Wie die Elf des Tages.
Schalke 04 hat Borussia Dortmund mit 3:1 geschlagen, hahahahahaha. Das ist so dermaßen lustig und fein, dass sich doch bitte mal das versammelte Humoprekariat hat einfinden möge, um darüber reichlich Witze zu machen. Der Takt wurde mit „Vorortclub aus der Nähe von Lüdenscheid“ ja schon vorgegeben, da lässt sich sicherlich noch eine Menge mehr draus zaubern. Ich würde mir jedenfalls eine „lebhafte Diskussion“ zwischen Schalkern und Dortmundern mit den gewohnt „subtilen Anspielungen“ hier wünschen, denn schließlich war Derby und das darf man nicht einfach unter den Tisch fallen lassen. Bedurfte es noch eines Grundes, warum Fußballkultur im Grunde zum Kotzen ist – hier hast du sie, Trainer Baade!
Zangel, gehörst Du etwa zu den Leuten, die immer nur den obersten Beitrag lesen, egal wie lange sie schon nicht mehr auf einer Seite waren?
Keine Silbe kommt aus deiner Tastatur zum grandiosen Sieg der Knappen.
Da antworte ich mal ganz lässig mit einem Stoßseufzer.
Was meine nicht vorhandene Äußerung zu dem Unaussprechlichen angeht, sage ich: „Ich antworte nicht auf so eine Scheißfrage“. – Auch wenn der Link dort kaputt ist, wie ich gerade feststelle. Es geht aber ohnehin nicht um den Link, sondern um den ersten Satz in diesem Beitrag.
Ben, ohne einen BVB-Fan, der hier kommentiert, wird so eine Debatte schwierig. Meinst du mit dem „sie“ im letzten Satz die Kotze oder die Grund?
Ulkig, ich Fußball-Amateur denke bei Kevin K. unweigerlich an Kevin Keegan.
Hach, dieses 1:0 damals…
SLogan hat recht… Obwohl ich dachte, dass da schon Sven-Göran auf der Bank saß, war es tatsächlich das letzte Spiel von der mächtigen Maus als Englands Nationaltrainer.
[…] Dass Tchibo schon lange nur noch sehr wenig mit Kaffee zu tun hat, dürfte hinlänglich bekannt sein. Fast täglich wird das Programm breiter, von der Spanne her ist es wohl nur noch von eBay zu überbieten. Im Hintergrund werkeln wahrscheinlich ganze Abteilungen, schnüren Pakete und dealen Kooperationen aus. Eine solche sind sie jetzt mit Borussia Dortmund eingegangen. Der krisengeschüttelte Bundesligist sah sich zum Handeln gezwungen. Das größte Stadion der Bundesliga füllte sich früher fast von alleine, oft mussten sogar viele draussen bleiben. Doch mit ausbleibendem Erfolg gerade im heimischen Stadion blieben auch die Zuschauer fern. Was liegt da näher, als eine Ehe mit dem Kaffee-Röster? Herausgekommen ist ein Paket, Tickets alleine waren wohl nicht interessant genug. Für 99 Euro, bei Topspielen darf es auch etwas mehr sein, gibt es eine Übernachtung im 4-Sterne-Hotel (inkl. Frühstück) und eine Eintrittskarte. Als Gimmick lockt eine liebevoll “Dortmunder Rosenkranz” getaufte Bratwurtschnecke mit Bratkartoffeln. Ob es die im Hotel, im Stadion oder als Lunchpaket gibt, wird nicht verraten. Der BVB hofft auf regen Zulauf, Tchibo sieht das als Test für einen größeren Einstieg ins Ticketgeschäft. Nun ja, für das erste Spiel sind 80 Karten über den virtuellen Tresen gegangen. Für die Kicker eine Steigerung der Stadionauslastung um 0,001 %, für Tchibo wohl nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein. Vielleicht hätte Tchibo den Test mit einem Verein machen sollen, für den sich Karten auch ohne Bratwurstschnecke verkaufen lassen? Oder wäre der BVB besser beraten gewesen, sich einen Partner zu suchen, der Tickets nicht in Hotels verpackt? Fragen über Frage, auf jeden Fall hakt irgend etwas in dieser innovativen Vertriebspartnerschaft… Danke an Trainer Baade für die Anregung. […]
Spontan fällt mir irgendwie nur der wunderbare Begriff „Strukturwandel“ ein -
könnte man im Notfall aus dem Stadion ein Wasserreservoir machen?!
Denn Wasser wird knapp – ebenso Lebensräume …. in sagen wir mal 25Jahren wäre das im Stadion angesammelte Wasser vermutlich mehr wert als die ganze Mannschaft heute!