Materazzi macht sich selbst klein, um einer möglicherweise gerechten Strafe für seine Provokationen gegen Zidane im gestrigen Finale zu entgehen. Wie die Tagesschau berichtet, soll Materazzi Zidane einen
“dreckigen Terroristen”
genannt haben. Und obwohl Materazzi sich dazu mit den Worten
“Ich bin ein Ignorant. Ich weiß nicht mal, was das Wort bedeutet.”
verteidigt, ist es so unwahrscheinlich nicht, dass Materazzi zumindest irgendeine Beleidigung gegenüber Zidane losgelassen hat. Im notorisch Fremdsprachen-phoben Italien spricht kaum jemand französisch und 99% aller italienischen Fußballprofis haben es nie nötig gehabt, im Ausland zu spielen. Zidane aber versteht italienisch, da er selbst einige Jahre in Turin unter Vertrag war.
Abgesehen davon ist es mit Spanischkenntnissen — die Zidane hat, weil er nun einige Jahre in Madrid spielt und weil seine Frau je nach Quelle Spanierin oder Halb-Spanierin ist — ein Leichtes, Italienisch zu verstehen.
Derweil also Materazzi den dummen Jungen in einem bösen Stück mimt, können wir es Zidane nachmachen und Materazzi aus dem Weg räumen, wozu uns dieses kleine Spielchen einlädt. [Link leider tot]
Da hat die Empfehlung des Trainers wohl den Server gesprengt.
Folgendes steht auf den verlinkten Seiten geschrieben:
„Traffico temporaneamente bloccato“
Das haben wohl die dreckigen Terroristen gemacht.
Ich habs gespielt und alle Materazzis vermöbelt. Trotzdem bleibt das mann-info-Arenaspiel das Spiel mit dem höheren Suchtfaktor. Ich bin jetzt bei 14.000 Punkten angelangt.
[…] “Zidane Spielchen” via kostenlos.de […]
steht nich auf spiegel, was der gesagt hat? ich geh ma gucken. außerdem, die BILD Zeitung hat es bestimmt auch schon rausgefunden – exklusiv
Es gibt zur Zeit verschiedene Versionen. Eine sagt, dass Materazzi Zidanes Schwester als Nutte bezeichnet hat, eine andere, dass er Zidanes Mutter als Terroristen-Hure tituliert hat. Da das aber alles nur Gedöhns von modernen Gauklern, in diesem Fall „Lippenlesern“ ist, bleiben wir gespannt, bis Zidane auflöst, was Materazzi gesagt hat. Und ich muss zugeben, ich bin sehr gespannt.
Äh… ich möchte ja nicht wieder als Vaterlandsverräterin dastehen, aber trotzdem: ich würde ja gerne mal die sprachbegabten brasilianischen Lippenleser befragen, was der Borowski neulich zu den Argentiniern gesagt hat… wo wir schon bei Beleidigungen sind…
Ich bin allerdings auch sehr gespannt und hoffe , dass Materazzi für seine Beleidigung auch bestraft wird. Es geht ja wohl nicht an, dass verbale Fouls einfach so hingenommen werden!
Ich hoffe, das MATERAZZI (Gaukler und Fallensteller) ebenso dauerhaft Einfluß auf die deutsche Sprache nehmen wird wie PAPAGALLO und PAPARAZZI.
Hat sich der Zidane doch tatsächlich erlaubt, dem MATERAZZI sein Trikot anzubieten. Unveschämt! Frechheit! Skatdanlös! Das rechtfertigt jedwede Beleidgung.
Täuschen, tarnen, Fallen stellen, beleidigen… Wird man so zum Weltmeister? Sicher, es rechtfertigt keine tätliche Auseinandersetzung! Aber gibt es einen Grund die vielen Fouls und Tricksereien der italienischen Mannschaft und deren „Gefälligkeitsorgane“ zu ignorieren? Unparteiisch jedenfalls kam mir der argentinische Schiedsrichter nicht vor. Dafür hat er einfach zu viele Fouls der Italiener nicht gesehen oder sehen wollen. Was der Grund sein könnte, nun da kann man gerade bei italienischen Verhältnissen eifrig spekulieren…. Und die Beleidigungen? Tja dumm nur das Zidane sich noch während des Spieles „revanchiert“ hat. Es wäre klüger gewesen das evtl. später nachzuholen. So hat Materazzi das erreicht, was er sicher erreichen wollte… seine Mannschaftskollegen werden deshalb nicht traurig gewesen sein. Der „Kopfschubser“ vor der Brust – ein hart geschossener Ball wäre sicher kaum weniger schlimm gewesen – wurde dann auch sofort genutzt, sich gekonnt und schreiend fallenzulassen. Und ausgerechnet da schaut der „Unparteiische“ nicht hin! Na da kann man sich ja auch heftig beschweren… und wie sollte es anders sein… bei dem ganzen „unparteiischen“ Spielverlauf… Der Beschwerde wird stattgegeben! Materazzi hat die Karriere eines der besten Fußballer in den Dreck gezogen… So einer wird bejubelt… so einer hat kein schlechtes Gewissen, wenn er den WM-Pokal küßt… Bei dieser Geste kann es einem nur noch speiübel werden….!!!
Wieso und warum?
Hatte Materazzi das Recht eine so beispiellose Karriere in den Schmutz zu ziehen und Zidane – der unzähligen Menschen auf der ganzen Welt durch seine unvergleichbare Ballführung zum Stauen und Bewundern gebracht hat – in sein sportliches Unglück zu treiben. Nein – dieses Recht hatte er nicht – allein schon aus Gründen des Respekts.
Egal ob man Zidane mag oder nicht, jeder halbwegs objektive Mensch, sollte erkennen, dass es nicht fair – ja sogar höchst unsportlich war, ihn zu so einer Handlung zu bewegen. Das war nicht nur für uns – die Zuschauer -Horror pur, sondern ein lebenslanger Alptraum für ihn.
Es lässt sich leicht sagen, er hätte es besser wissen müssen oder er hätte sich beherrschen müssen. Materazzi muss einem nicht leid tun, wegen dem Kopfstoss, er selber war es der ihn durch die Hintertür dazu aufforderte. Sicherlich konnte er die genaue Reaktion nicht vorhersehen, aber er gab in einen Interview selber an, dass er eine Reaktion auf seine Äusserung erwartet hat und Zidane ist seiner Aufforderung leider nachgekommen mit dem Unterschied, dass Zidane kaum eine Wahl hatte, weil Materazzi bei ihm – für Zidane persönliche harte Worte – einen Kurzschluss ausgelöst hat.
Zidane musste sich im Laufe seines Lebens sicherlich viel gefallen lassen und sicherlich war er auch einiges gewohnt. Wären die Worte die Materazzi gesagt hatte – Worte gewesen die ständig zu hören sind – dann hätte Zidane nicht so reagiert, denn nach so einer langen Karriere auf allen wichtigen Fußballbühnen dieser Welt, darf man davon ausgehen, dass es nicht viele Worte im Sprachgebrauch des Fußballs gibt, die Zidane nicht kennt. Auf dem Platz wurde er aber nicht nur verbal, sondern auch oft hart – körperlich – drangenommen, da es oft der einzige Weg war, um ihn vom Ball zu trennen.
Es war ein Spiel mit einem ganz außergewöhnlichen Hintergrund. Dessen war sich auch Zidane bewusst. Nicht bei jeder WM verabschiedet sich ein so grosser Ballbeherrscher, wie Zidane es war und immer noch ist. Nicht viele 34-jährige werden zum besten Spieler eines WM-Turniers gekürt.
Abgesehen von seinem fußballerischen Können, weiss auch jeder objektive Mensch (Neider ausgeschlossen), dass Zidane an und für sich ein in sich gekehrter Mensch ist, der sich nie in den Vordergrund gedrängt hat. Er war kein „Großmaul“ und er hat mit seiner Leistung nie geprallt, sondern es war ihm eher unangenehm, wenn man ihn darauf ansprach. Er war der stille Lenker und Denker der französischen Fußballnationalmannschaft. Ohne Starallüren und das machte ihn überaus sympathisch und mit seinem Talent zu einem der besten Fußballer der Welt.
Wäre Zidane wie Materazzi jetzt behauptet sein Held und sein Idol – dann hätte er das – was er getan hat – nicht getan. Sein Idol und seinen Helden beleidigt man nicht einmal in der schwärzesten Stunde – im Gegenteil, man ist dankbar und stolz neben dem Helden spielen zu dürfen und noch mehr wenn es das letzte Spiel des Helden ist.
Dann wirft es noch die folgende Frage auf. Laut Materazzi war der Ausschlag für seine Beleidigung an Zidane – nachdem Materazzi ihn am Trikot festgehalten hat – der wörtliche Satz von Zidane: “Wenn du mein Trikot wirklich willst, bekommst du es nach dem Spiel“. Frage: Was ist an diesem Satz beleidigend oder provokativ? Abgesehen davon hätten sich 99,99 % aller Fußballer – darüber gefreut, das letzte Trikot von Zidane zu bekommen und wären stolz darauf.
Aufgrund dieses Satzes sah sich Materazzi veranlasst sein Idol – den er angeblich immer schon bewundert hat – wiederholt so zu beleidigen, dass er ihn damit so unter der Gürtelliene traf, sodass diese Reaktion verursacht wurde. Frage: Tut man dass einem Menschen – den man als Helden und Idol bezeichnet und angeblich schon jahrlang bewundert hat – an???
Fakt ist: Das Materazzi zugeben hat, Zidane beleidigt und provoziert zu haben und Materazzi hat seinerseits in diesem Moment eine Reaktion von Zidane erwartet, wie er selber in einem Interview zugab, auch wenn er es jetzt versucht, es schön zureden. Wie kann man „seinen Helden“ so etwas antun? Auch heute ist es noch nicht zu verstehen. Selbst wenn es nur so daher geredet ist, von wegen Held, Idol und Bewunderung – der Respekt verbietet es, einem Mann wie Zidane im wichtigsten Spiel seines Lebens (WM-Finale und Rücktritt) soviel Respektlosigkeit entgegenzubringen und ihn bewusst zu so einer Entgleissung zu veranlassen.
Als passierte, was nie hätte passieren dürften, waren viele geschockt, betroffen und fassungslos (auch heute noch). Man konnte nicht glauben was man sah und doch, konnte sich jeder denken, dass etwas schwerwiegendes, gemeines vorgefallen sein musste, dass Zidane härter und mehr traf, als wir uns vorstellen können, sodass er die unglaubliche Kulisse (Zuschauer und TV-Kameras) um ihn herum vergass. Was immer er hörte spielt keine Rolle. Für uns wären die Worte vielleicht nicht so schlimm gewesen und wir hätten uns vielleicht beherrscht, aber für Zidane war es etwas, was über seine Schmerzgrenze und Toleranz ging.
Das Spiel war in diesem Moment vorbei. Es war klar, dass die Spieler von Frankreich den Ausschluss von Zidane nicht verkraften konnten, dazu war der Schock zu gross. Trotzdem haben sie sich noch bemüht, aber ihr Versuch war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Der Ausschluss von Zidane war Spielentscheidend.
Was in der 110. Minute passierte, war etwas das hätte nie passieren dürfen, dessen ist sich auch Zidane bewusst und es was sicher das allerletzte, was er gewollt hatte. Seine Ehre und seine Liebe und Achtung zu seiner Familie liessen ihn in einer Situation handeln, die für ihn höher zu bewerten waren, als der WM-Pokal oder sein Ansehen und er „vergass“ für diesen Moment das ganze Ambiente um sich.
Materazzi hat nicht nur Zidane den Abschied von einer glanzvollen Karriere versaut, sondern auch den unzählbaren Fans die sich über seine absolute geniale Fussballkunst über all die Jahre gefreut haben und ihm nichts mehr als einen würdevollen Abschied gegönnt haben.
Materazzi hat eine verbale Grenze überschritten und hat dadurch dem Sport geschadet.
Wie Zidane selber betont, ist sein Handel unentschuldbar, allerdings kann er aus objektiver Sicht insofern nichts dafür, dass man ihn auf die gemeinste Art und Weise zu einer Handlung provoziert hat, die ihm aus seiner Sicht keine Alternative zuliess. Er versuchte noch die Provokation zu übergehen und entfernte sich von Materazzi, aber Materazzi ließ nicht nach. Er wiederholte die Beleidigung und beim 3-mal kam die Reaktion auf die Materazzi gewartet hat. Es ist auf den Bildern auch deutlich zu sehen, dass Materazzi den Schritt auf Zidane zuhielt (in Erwartung auf die Aktion!) und ihn dadurch zusätzlich provoziert hat, anstatt zurück zu weichen, wie es die normale Reaktion gewesen wäre, wenn man gerade jemanden zutiefst in der Seele getroffen hat. Wenn Materazzi behauptet Zidane sie sehr herablassend gewesen, dann muss man sich nur den Gesichtsausdruck vom Materazzi anschauen, als er Zidane beleidigte, In seinem Blick lag die Arroganz mit dem sicheren Wissen, dass Zidane reagieren würde.
Materazzi hat diese Provokation mit voller Absicht ausgeführt, um genau das zu erreichen was dann passiert ist..
Das sich Zidane bei den Kindern und der Fußballwelt entschuldigt und er selber laut und deutlich sagt, dass sein Handeln unentschuldbar ist, dass zeigt seine Achtung vor der Fußballwelt und es tut ihm sicher aufrichtig leid, dass die Zuschauer Zeuge dieser Szene werden mussten, aber er sagte auch, dass er die Beleidigung nicht tolerieren kann, da sie für ihn zu schwerwiegend war und dadurch zeigt er auch, dass sich ein Fußballer nicht demütigen lassen muss und dass er diese Beleidigung nicht akzeptieren muss, trotz allem was, er durch diese Tat für immer verloren hat.
Nicht zu vergessen unter welchem Motto die WM stand – nämlich ganz im Zeichen gegen den Rassismus.
Trotz seiner Affekthandlung muss es sich für nichts schämen, ganz im Gegenteil, Materazzi hat was ganz anderes (viel schlimmeres) getan. Denn wer so ein großes Fest mit Absicht ruiniert hat, der verdient es nicht am Ende als Sieger da zu stehen und auch noch jubelnd den Pokal hochzuhalten, obwohl er gerade einen Menschen in sein – aus sportlicher Sicht – grössten Unglück gestützt hat.
Aus körperlicher Sicht hatte Materazzi den Schmerz, aber was ist das im Vergleich zum seelischen Schmerz, den Zidane sein Leben lang mit sich tragen muss. Es ist fast schon unmenschlich, tragisch und der Gedanke tut schon weh. Wenn die Seele verletzt wird, dann werden auch körperliche Beschwerden im Laufe der Zeit dazukommen. Während Materazzi „Körperschmerz“ für ein paar Minuten angehalten hat, so wird der seelische Schmerz Zidane ein Leben lang begleiten und im sich im Laufe der Zeit in einem körperlichen verwandeln und es bleibt nur zu hoffen, dass er die Kraft, Stärke und den Glauben hat, sich nicht allzu sehr in seinem Schmerz fallen zu lassen. Keiner von uns kann sich auch nur im entferntesten vorstellen, was in Zidane seit diesem Zwischenfall und in Zukunft in ihm vorgeht.
Es bleibst daher leider eine Tatsache, dass „Zizou“ damit leben muss, dass er sich von Materazzi hinreissen liess, in dem Moment, der der grösste seiner Karriere hätte werden können. Alles hatte bis zu diesem Zeitpunkt gepasst und hätte es diesen provokanten Vorfall nicht gegeben, dass wäre Frankreich aller Wahrscheinlichkeit nach Weltmeister geworden, aber wenn auch nicht, dann hätte es zumindest mit einem Abschied für Zidane geendet, der ihm aufgrund seiner Leistung in diesem Turnier und der Leistung der vergangenen Jahre zugestanden wäre.
Es ist einfach ein nur BITTER was an diesem Abend passiert ist und mit nichts wieder gut zumachen.
Vielleicht erkennt Materazzi eines Tages was er Zidane und der Fußballwelt, die Zidane DANKE sagt für die vielen herrlichen, technischen Kunststücke, die er uns gezeigt hat – angetan hat.