Selten wohl war eine Titulierung unpassender als jene in der Überschrift für Spieler der Kategorie Toni Kroos, Thomas Müller und Dennis Aogo. So wild, dass sie seit Jahr und Tag in Fußball-Internaten leben, alles der Karriere unterordnen und Discotheken wahrscheinlich nur vom Hörensagen kennen. Und, nicht zu vergessen: Bei Interviews derart stromlinienförmig antworten, dass man doch lieber das Aktuelle Sportstudio von der Last inhaltsleerer Interviews befreien sollte, statt einen von den „Jungen Wilden“ einzuladen.
Wieso, war was?
Ich bin ja nach wie vor dafür, für die WM Ansgar Brinkmann zu reaktivieren. Noch ein Debütant mehr kann doch nicht schaden.
…das ist die heutige Leistungsgesellschaft…kein Leben außerhalb der Karriere…und un 9 schön in die haja…
Genau, das ist die Floskel, die mir seit Jahren dermaßen auf den Zeiger geht, dass ich am liebsten zum alten Wilden mutieren möchte. Zeitweise wurden ja sogar Christian Wulff und Konsorten als junge Wilde betitelt – Leute, die praktisch schon mit einer Fönfrisur und geordneten Gedanken auf die Welt gekommen sind.
Ebenso schlimm finde ich das Gefasel vom „Jugendstil“, an dem Löw angeblich festhält. Unter Jugendstil verstehe ich Schnörkel und Ornamente, Löw strebt ja doch eher das schnörkellose Spiel an.
@saffti: Ich lach immer noch über: „Zeitweise wurden ja sogar Christian Wulff und Konsorten als junge Wilde betitelt – Leute, die praktisch schon mit einer Fönfrisur und geordneten Gedanken auf die Welt gekommen sind.“
Gestanzte eben, aus der Aalglatt-Stanze.
Diese Art Leute hat’s immer schon gegeben, ob im Fußball (Rummenigge), Politik (Kohl) oder Nachbarschaft und wird’s immer geben. Und immer wußten und wissen sie mit langweiliger Sicherheit die Mehrheit hinter sich.
Das muss man nehmen wie’s Wetter.
Ja, Saffti, und weil es mir genauso geht, hab ich diesen Beitrag geschrieben.
Man würde das ja noch nachvollziehen können, wenn die Besagten wenigstens auf dem Spielfeld wild wären, aber selbst das ist nicht der Fall.
Jung, bitte, gerne, aber wild? Hüstel.