Paliducha ist spanisch und bedeutet blass, bzw. leichenblass.
Anders kann man die Stimmung bei den Bayern wohl nicht bezeichnen, die vor dem Duell mit dem FC Barcelona dominiert. 1:5 gegen den VfL Wolfsburg, dazu die beiden Demütigungen durch das die Abwehr austänzelnde Tor Grafites und der das noch krönende Austausch des Torhüters in der letzten Spielminute. Beides halb so wild, wenn man das als reinen Unfall ablegen könnte. Angesichts der Leistung der Defensive der Bayern war dies aber kein Unfall, es ist vielmehr bezeichnend für die gesamte Saison. Ein unsicherer Torhüter plus ausgefallene Stammverteidiger plus ein Star-Mittelfeld und -Angriff, die sich für jede Arbeit nach hinten zu schade sind, das wird heute Abend nicht anders sein. Und da darf man dann zurecht etwas blass werden.
Auf barceloninanischer Seite spricht man natürlich davon, dass es aus ihrer Sicht kein schlechteres Ergebnis vor dem Duell hätte geben können, weil die Bayern jetzt heiß seien, diese Niederlage wettzumachen, während die bundesdeutschen Medien schnell darauf hinweisen, dass Bayern noch nie gegen Barcelona verloren habe. Und dann ist da ja noch der Ausdruck der
bestia negra.
Die Legende, die sich darum rankt, dass man in Spanien höllischen Respekt vor den Bayern habe, weil diese wie eine bestia negra, wörtlich eine „dunkle Bestie“, auch in den letzten Minuten des Spiels immer noch zuschlagen und die Punkte respektive den Sieg oder das Weiterkommen rauben können, ist schlichtweg falsch.
„Bestia negra“ ist ein zusammengesetzter Ausdruck, der nichts anderes als „Angstgegner“ bedeutet. Ganz platt, ganz banal, ist es einfach eine feststehende Wendung, die man eben nicht wörtlich übersetzen darf. Jetzt bitte alle wieder die Wörterbücher zuklappen und sich fragen, warum das von all jenen, die jahrelang voneinander abschreiben, nicht mal geprüft wird, bevor man es nachplappert.
na, ich glaube so viele Fußballfans (die Medien schon eher) haben das mit der „schwarzen bestie“ nicht so wörtlich genommen – ist ja offensichtlich vielmehr eine Parabel auf die Stärke der Bayern, v.a. wegen den 70ern. Ähnlich den „Galaktischen“ von Real um Zidane, Figo und Ronaldo.
Da hatte ich wohl was verpasst – für mich war „bestia negra“ in der Vergangenheit eigentlich ein spanischer Ausdruck für „Angstgegner“ – die vermeintlich tiefer gehende Bedeutung war mir entgangen. Wieder was dazugelernt ;-)
oh, bisschen viel Gedankenstriche in meinem vorigen Kommentar.. ob das ein Indiz für intensives Nachdenken sein könnte?
Bei Deiner Überschrift hatte ich schon Angst, dass Du auch auf diesen Zug aufspringst. Ich war auch irritiert als wir auf einmal als la bestia negra von Barcelona gelten. Für Real sind wir es noch. Und wenn wir uns entgegen aller Erwartungen doch noch ins Halbfinale mauern, dann sind wir es auf Europacup-Ebene auch für Barca.
Das mit der Bestie hat sich heute abend erledigt.
Mein lieber Trainer, da liegst Du nicht ganz falsch – aber auch nicht ganz richtig.
Bestia Negra ist – wie Du schreibst – der spanische Ausdruck für „Angstgegner“ im Allgemeinen. Richtig – ist aber auch nichts Neues.
Im Europapokal und im Zusammenhang mit Bayern München wird dieser Ausdruck aber im Hinblick auf die Duelle zwischen Bayern und Real in Spanien immer wieder gerne bemüht – und nicht im Allgemeinen, sondern speziell auf Bayern gemünzt.
Die Adaption hin zu Bayern kommt nicht etwa von den Bayern-Fans – sondern aus Spanien. In der Vorberichterstattung der katalanischen Presse sprach man von den Bayern als „la bestia negra“ als fest stehendem Begriff.
Da sich das auch noch ziemlich cool anhört, mögen die Bayern-Fans das natürlich. Jedoch sind der „Bestie“ gestern Klauen und Zähne ausgefallen.
[…] Von einer »bestia negra« konnte gestern Abend keine Rede sein: Zum einen hatte Blogger »Trainer Baade« schon vor Jahren Pionierarbeit geleistet und darauf hingewiesen, dass der Ausdruck ein stehender […]