Bald ist es wieder soweit: Die UEFA sucht einen neuen Europameister und damit den Nachfolger des Siegers der EM von 2016, Portugal. Die Endrunde der EM 2020 wirft ihre Schatten bereits voraus. Die Qualifikation für die EM geht in den insgesamt 10 Gruppen in die letzte Phase, bald werden alle Teilnehmer feststehen. Erstmals findet das Turnier nicht in einem oder zwei Ausrichterländern statt, sondern in ganz Europa. Und das führt dazu, dass gleich in 11 verschiedenen Ländern Spiele der Euro 2020, wie die UEFA sie nennt, stattfinden werden. Allerdings sind es 12 verschiedene Stadien, die diese Spiele sehen werden, denn Großbritannien ist Glasgow und London gleich zweimal vertreten. Was wiederum für die UEFA nicht ein Land ist, denn hier sind alle vier „home countries“ des Fußballs (England, Schottland, Wales und Nordirland) jeweils als unabhängige Verbände Mitglied.
In der Bewerbungsphase hatten sich mehr als doppelt so viele Städte als Austragungsort der EM 2020 bewerben, als tatsächlich benötigt wurden. Allerdings zog ein Großteil dieser Bewerberstädte seine Bewerbung selbständig zurück, sodass am Ende nur die weiter untenstehenden Städte eine Absage erhielten. Herausgekommen ist dabei also folgendes Feld an Städten bzw. Stadien, in der die Fans aus aller Welt im Sommer 2020 das vielleicht zweitgrößte Sportereignis der Welt verfolgen werden.
Liste Ausrichterstädte EM 2020
Hier die Übersicht samt des jeweiligen Fassungsvermögens, alphabetisch und nicht nach Größe sortiert.
Stadt | Stadion | Fassungsvermögen |
Amsterdam | Johan-Cruyff-Arena | 54.990 |
Baku | Nationalstadion | 69.870 |
Bilbao | San Mames | 50.000 |
Budapest | Ferenc-Puskas-Stadion | 65.000 |
Bukarest | Arena Na?ionala | 55.600 |
Dublin | Aviva Stadium | 51.700 |
Glasgow | Hampden Park | 52.500 |
Kopenhagen | Parken | 38.076 |
London | Wembley-Stadion | 90.000 |
München | Allianz-Arena | 70.000 |
Rom | Olympiastadion Rom | 72.698 |
Sankt Petersburg | Krestowski-Stadion | 69.501 |
Sowohl die beiden Halbfinals als auch das Finale der EM 2020 werden im größten Stadion dieser 12 ausgetragen werden: im Wembley-Stadion in London, das 90.000 Zuschauern Platz bietet.
Von der UEFA nicht berücksichtigte Bewerber
Der Vollständigkeit halber hier auch noch jene Stadien, die sich zwar bis zum Schluss an der Bewerbung beteiligt hatten, die aber von der UEFA nicht ausgewählt wurden.
Jerusalem | Teddy-Stadion | 50.000 |
Minsk | Traktar-Stadion | 30.000 |
Cardiff | Millennium Stadium | 74.500 |
Solna | Friends Arena | 50.000 |
Skopje | Philip-II-Arena | 36.400 |
Sofia | Wassil-Lewski-Nationalstadion | 46.340 |
Die genauen Gründe für die jeweilige Ablehnung wurden nicht publik gemacht.
Torschützenkönig ebenfalls gesucht
Natürlich wird sich neben der Frage nach dem Sieger auch noch die Frage danach stellen, welcher Spieler schließlich Torschützenkönig der EM werden wird. Bei der EM 2016 war es der Franzose Antoine Griezmann, der sicher auch diesmal wieder im Kader stehen wird und deshalb seinen Titel wird verteidigen können. Das wäre übrigens das erste Mal, dass dies einem Spieler bei einer EM gelänge. Wer es diesmal werden wird, das ist natürlich dennoch kaum einzuschätzen. Der Kreis der Kandidaten ist groß und vielleicht ist es ja doch mal wieder ein deutscher Spieler, der sich diese Auszeichnung sichert. Bereits viermal war ein deutscher Spieler Torschützenkönig der EM: 1972 Gerd Müller, 1976 Dieter Müller, 1980 Klaus Allofs und 1992 Karl-Heinz Riedle (mit drei weiteren Spielern).
Das Hauptaugenmerk wird dennoch natürlich wieder auf der Frage nach dem Gesamtsieger liegen. Anders als bei einer WM gab es bei einer EM schon häufiger einen Überraschungssieger wie 1992 Dänemark, 2004 Griechenland und wenn man so will auch 1976 die CSSR. Diesmal sind allerdings wieder die Dickschiffe des europäischen Fußballs die Favoriten, sprich: England, Spanien, Frankreich und Italien und nur mit Abstrichen eventuell Deutschland. An dessen Stelle muss man wohl eher Belgien zu den Topfavoriten zählen. England hätte dabei den Vorteil, dass sie sowohl im Halbfinale als auch im Finale ein Heimspiel hätten. Wobei das nicht immer ein Vorteil sein muss, wie sich 1996 zeigte. In jedem Fall aber wird England im Sommer 2020 erneut das Finale der EM erleben.