„Holland jetzt Favorit Nr. 1″ wie man weiß, ist es im Fußball noch nie vorgekommen, dass eine Mannschaft erst ein Spiel gewinnt und dann ein Spiel verliert. Wer einmal ein Spiel gewinnt, der gewinnt per fußballimmanenter Regel zwangsläufig alle folgenden Spiele. Also zumindest bis zum nächsten. Deshalb, klar, ist Holland jetzt schon Weltmeister, während Italien die nicht nur theoretisch unmögliche Aufgabe bevorsteht, gegen Frankreich und Rumänien zu gewinnen. Etwas, was Italiener nicht gewöhnt sind: In der Vorrunde schon richtig Gas geben zu müssen. Allerdings darf man ihnen zutrauen, zu wissen, wo das Tor steht, schließlich hätte Luca Toni alle seine Chancen „bei den Bayern natürlich reingemacht“ – klar. Es liegt immer an irgendwelchen äußeren Umständen, wenn man das Tor nicht trifft, möglicherweise war das Stadion auch zu klein, selbst Oliver Kahn fiel es bekanntermaßen schwer, sich in kleinen Stadien wie in Getafe oder im Camp Nou zu motivieren. Außerdem ist es immer noch cooler, so eine Krawatte wie Donadoni zu tragen als so keine Krawatte wie Marco van Basten, der damit zu sehr an Rudi Völler erinnert, den lebendigen Beweis dafür, dass man Deutsche nicht vor internationale Fernsehkameras stellen sollte, wenn es um Mode geht.
„Deutschland nur noch Favorit Nr. 2″ da Italien aufgrund der Gesetze des Fußballs, dass Holland kein Spiel mehr verliert, schon ausgeschieden ist, kann Deutschland eigentlich nur noch von einem Land gestoppt werden: Kroatien. Und das im nächsten Spiel. Was danach passiert, weiß man noch nicht, aber es könnte sein, dass Löws Bilanz ein bisschen verhagelt wird oder sogar, dass Podolski nach Erhalt der Mitteilung, dass er auch eine Oma aus Kroatien hat, das Toreschießen weiterhin nicht bejubelt. Er wäre wohl der erste Torschützenkönig einer EM, von dem es keine Jubelbilder gibt. Vermaledeiter fehlgeleiteter „Respekt“ vor irgendetwas. Wer auf den Platz geht, muss damit rechnen, Gegentore zu bekommen, wer den folgenden Jubel seines Gegners nicht ertragen kann, sollte lieber abends noch in der Uni-Bibliothek vorbeischauen, statt eine Fußballpartie zu beginnen.
„Das deutsche Spiel hatte Dellen“ Netzer und Delling in Hochform, letzterer schon zuvor mit dem einen oder anderen Delling („An diesem Tage gab es auch noch andere Themen, und welche das sind, erfahren wir in den Tagesthemen.“), lassen noch mal klar erkennen, dass Uli Potofski einfach nur der falsche Sidekick für den (Kommentatoren-) frühen Günter Netzer war. Hach, gegen wen werden wir diese beiden eintauschen? Achja:
„Scholl der neue Stern am Kommentatorenhimmel“ so einfach ist das nämlich im Fußball, man muss nur intelligenter sein als Effenberg, Basler, Matthäus und Andy Brehme einzeln oder auch zusammen, was der durchschnittliche Leser dieser Zeilen locker schafft, sonst hätte er den Weg zu dieser Seite auch nicht gefunden. Schon ist man super, toll, grandios und eigentlich waren ja sowieso alle immer schon Fan von Mehmet Scholl, obwohl der ja, o Wunder, 25 Jahre lang beim falschen Verein spielte. Der Quoten-Bayer, eine Rolle, die jetzt wohl Ribéry übernimmt, den jeder liebhaben darf. Dann natürlich erst recht, wenn er im Fernsehen über Fußball quatschen darf, und sich dabei sprachlich so verhält, als sitze er einem im Biergarten gegenüber. „Find ich voll zum Kotzen“ und ähnliche Phrasen, die man von Netzer nie hören würde, geben dem gemeinen Fan endlich die Gelegenheit, sich selbst auf Analystenaugenhöhe mit denen da im Fernsehen zu sehen. Etwas, was Klopp durch seine Taktik-Videotafel aus gutem Grunde zu verhindern weiß. Immerhin hat Scholli, wie er „liebevoll von seinen Fans genannt wird“, einen anderen Kommunikationstrainer als Lothar Matthäus, offensichtlich nämlich gar keinen. Symbadisch, schon, aber mehr erst mal noch nicht. Und die Tiefe, die da viele gesehen haben wollen, gipfelte in der Erklärung, warum Ribéry nicht rechts sondern nur links dribbeln dürfe:
Weil er auf rechts nach seinem Trick an der Eckfahne steht.
Scholl fand ich klasse!
Solche Experten hätte ich gerne mehr im Fernsehen. Und Beckmann fiel dann garnicht mehr auf!
Danke. You made my day.
Ach Trainer, super!
Da brauch ich ja garnichts selber schreiben zur EM, weil ich Dir nur zustimmen kann!
[…] kommen nun noch Beckmann/ Scholl. Und auch wenn der ein oder andere Blogger noch etwas grantelig ist über Scholls ersten Auftritt, fand ich ihn durchaus gelungen. Zumindest nimmt er kein Blatt […]
[…] Trainer auf dem Boden der EM-Tatsachen “Auch unser Goalie verdient seinen Lebensunterhalt auf dem Strich” Malte hat zu oft […]
Könne wir bitte noch ein bisschen auf Steffen Simon rumhacken, bitte?
Ich finde ihn ohnehin schon grausam. Und als er gestern bei den Bildern aus dem Spielertunnel Luca Toni als „Sturmführer“ bezeichnet hatte, war schon vor dem Anpfiff bei mir schon wieder Licht aus, bzw. die Mute-Taste gedrückt.
Sturmführer geht mal gar nicht…
Der Trainer fand Mehmet Scholl gar nicht so schlecht, beide sind wir jedoch – bei unserem gemeinsamen Weg nach dem Spiel zum Puff – übereingekommen, dass ihm noch eine Menge Modertationserfahrung abgeht. Das was er sagt, war zu mindest teilweise erfrischend und wenn er dann noch eines nicht allzufernen Tages offen und ehrlich zugibt, was bei der EM 2000 abgegangen ist und wie er Lothar Matthäus wirklich findet, wird ihm eh alles verziehn. Das Steffen Simon der mieseste aller deutschen TV-Fußballkommentatoren ist, ist leider eine unbestreitbare Tatsache, weswegen wir auch nicht auf eine Überraschung hoffen dürfen. Wir sollten vielmehr – ich stimme meinem Vorredner zu – ordentlich auf ihm rumkeilen. Gutnabend allerseits…
sorry, ich find diese Gedankensprünge diesmal einfach nur wirr.
Steffen Simon ist doch der 1,2, oder 3 Moderator, oder ? Falls nicht, sollte er sich da mal bewerben….
[…] grafisch sehr beeindruckend, athmosphärisch gelungen und (das ist imho das wichtigste) spielerisch unglaublich ausgewogen. die einzige angebrachte kritik sind imho die sich teilweise […]