Ja, richtig gelesen. Jedenfalls, da, wo es (uns) wehtut, hört er auf und geht er nicht mehr hin, wie es sich doch für einen Fußballer gehörte: Am Mikrofon drunten in der grünen Au, bzw. eben droben in der Au über dem Grünen: als Kommentator.
Ich habe nicht den klosesten Schimmer, warum ich hier monatelang durch alle Fußballblogs dieser Republik surfe, sogar immer noch althergebrachte Frikandelmedien lese, solche, die die Rolläden vor ihrer Kommentarfunktion ab 19h runterlassen, und erst heute durch Zufall davon erfahre: Es ist schon seit Dezember 2007 beschlossene Sache, dass uns Reinhold R. (das R. steht für Reinhold) Beckmann bei der EM als Kommentator erspart bleibt.
Auch wenn es unwahrscheinlich ist, denn so schlecht wie erhofft war es dann gar nicht, könnte die Mitschrift seiner Kommentatorenleistung hier auf diesem Sender einen kleinen Beitrag zu seiner Entscheidung geliefert haben:
So kam heraus, dass Reinhold Beckmann künftig keine Länderspiele mehr kommentieren möchte. Den Entschluss, sagt Beckmann, habe er bereits nach der WM 2006 gefasst.
Vielleicht hat er eingesehen, dass Beckmann-Sprüche einfach nicht springen können, oder besser gesagt: dass seine Einschätzungen und vorgefertigten Ansichten dessen, wie das Spiel drunten in der Au sich zu entwickeln habe, nicht springen können.
Mit seinem Gerede von der Stange war er für so etwas wie eine WM wohl genau der Richtige und er wäre es auch für eine EM noch, bekanntermaßen jene Anlässe, zu denen auch die Nichtfußballinteressierten Fußball schauen, sofern sie keine ausgemachten Fußballhasser sind. Resultat dessen ist, dass es wichtiger erscheint, wie der Friseur oder die Frisur von David Beckham heißt oder welche Aktionen die WAGs der deutschen Spieler sich einfallen lassen haben, um ihre schwachen Halben dort auf dem Platz zu unterstützen.
Wer aber wirklich Fußball schauen und genießen möchte, dem ist solcher Gossip um das Spiel herum gleich, der möchte in das Spiel eintauchen und eben gerade nicht davon abgelenkt werden. Da im Netz noch nirgendwo außer bei ominösen Umfrage-Ergebnissen, bei denen keiner weiß, wie die Frage überhaupt formuliert war etwas Positives über Beckmann und seine Kommentatorenleistung vernommen wurde, darf man mit Fug und Recht feststellen: Heute ist ein guter Tag für Fußballliebhaber.
Auch wenn dieser Tag schon im Dezember war, er bleibt gut.
[…] sich ein Gespenst von den Bildschirmen verabschiedet schickt Kahn sich an, den Klopp zu machen. Unterm Strich kann von einer Verbesserung der Lage für […]
Lieber Trainer,
du willst ALLE deutschen Sportblogs lesen? Dann musst du im Dezember aber in tiefsten Tiefschlaf verbracht haben, wenn du diese alte Kamelle nun (für dich) als Neuigkeit präsentierst. So schrieb ich am 14. Dezember bereits: Ohne Beckmann fahren wir zur EM!“. Schon damals waren es noch mindestens vier weitere, nicht gerade unbekannte Blogs, die ebenfalls berichteten. Eigentlich habe ich damals schon eben jenen, heutigen Kommentar von dir erwartet und machte mir Gedanken um deine geistige Frische. Burn Out? Vielleicht musst du mal ins Regenerationstrainingslager fahren…
12. Dezember 2007: http://em08.blogsport.de/2007/12/12/euro-ohne-beckmann/
Was, sogar im EM-Blog ist es erwähnt? Das les ich wirklich täglich. Dachte ich jedenfalls. Und auch bei Dir, easyfunk, lünker ich das eine oder andere Mal rein. Ich sollte mir wirklich Gedanken um meine geistige Frische machen.
Von Sportblogs war aber nicht die Rede. Sportblogs beinhalteten ja auch diese Sachen wie Drachenfliegen im Zillertal oder „Mein neues kleines Laufblog“, bei dem dann nach drei Wochen keine Beiträge mehr folgen.
Wenn du selbst die kennst (und scheinbar auf neue Beiträge wartest!), solltest du darüber nachdenken ein paar Blogs aus deinem Feedreader zu schmeißen. ;-) Denn wer nach allen Seiten offen ist, kann ja nicht dicht sein.
Etwas verspätet will ich dein Transkript des Beckmannkommentars loben. Was für eine wahnwitzige Arbeit. Ein wichtiges Zeitdokument mittlerweile!
PS: So schrecklich Beckmann auch war – immerhin sprach er in dem von dir niedergeschriebenen WM-Spielkommentar über die neue Frisur von Kaka, die in Brasilien tagelang diskutiert worden sei –, Kommentatoren wie Bela Rethy finde ich viel schlimmer.
Ich finde Bela B. auch total doof und überschätzt. Gegen Beckham hab ich nichts, der ist zumindest stark bei Freistößen.
Wen interessiert das?
Ich finde das ZDF ist das aller schlimmste Medium für eine Fußballübertragung.
Ausnahmsweise war früher mal alles besser:Zu Zeiten, als Sportjournalisten wie Rudi Michel und sogar Oskar Wark eine in Zeiten des Verkäufer-Slangs nicht mehr bekannte Qualität vorführten:Sie konnten die Klappe halten.Michel sogar bis zu 2 Minuten lang.
aber die meldung mit scholl und pocher war da relativ neu. auch wenn die hier nicht verwurstet wurde… ;)