Mit der Feststellung, dass mir der Film „Absolute Giganten“ wenig sagt, habe ich bei Twitter wohl in ein mittleres Wespennest gestochen. Die Zahl der Fans dieses Films ist groß, viele halten ihn gar für einen der besten deutschen Filme überhaupt. Nun gut, vielleicht hatte ich angesichts des großen Vorschusslobes, welches ich vor dem Film las, einfach falsche Erwartungen. Was mir an dem sehr statischen Film nicht gefällt, soll hier aber nicht das Thema sein. Stattdessen soll eine der Szenen präsentiert werden, die auch Trainer Baade gefielen. Wobei man auch diese noch besser … aber lassen wir das.
Es geht um eine Szene auf einem Bolzplatz, sicher nicht die einzige in der deutschen Filmgeschichte, aber sonst wäre sie nicht hier gelandet die einzige mir bekannte. Dabei sind Bolzplätze doch ein ganz großes Stück der Biografie ganz großer Teile der unterschiedlichsten Generationen. Vielleicht sind Drehbuchschreiber einfach allzu oft jener Teil der Bevölkerung, welcher mit Mannschaftssport nicht so viel anfangen kann, aber das wäre nur Spekulation.
Was die Szene ansonsten mit der Handlung zu tun hat, ist irrelevant, um sie genießen zu können. Schließlich besteht der ganze Film aus Szenen, welche man eher als Ansammlung von einzelnen Settings begreifen darf, die man vielleicht alle besser in jeweils einen Song gepackt hätte. Denn begreift man „Absolute Giganten“ als ein Album von verschiedenen, nur lose miteinander verknüpften Ereignissen von der Länge eines durchschnittlichen Songs, ist der Film vielleicht doch nicht so schlecht, wie er von mir sterilisiert wurde.
Sehr überzeugend natürlich das Tor mit dem Kopf, als der Gegner schon ausgespielt ist. Und auch die bolzplatztypischen unterschiedlichsten Trikots der Mitspieler. Extrem untypisch dagegen, dass ein derart runtergekommener Platz über Netze an den Toren verfügt.
Der Bolzplatz wurde mich mit zehn, spätestens mit zwölf (ab dann Basketball) uninteressant. Und bis dahin war das einfach nur Fußballspielen, vielleicht ein bißchen streiten, aber jedenfalls nicht Fußballtrikot, Trashtalk und Ironie.
Mich würde eher der Rest des Films interessieren, unabhängig davon, ob ich ihn gut gemacht oder nicht finde.
Ich muß mal nachschauen, ab wann ich mich etwas ernsthafter für Fußball und die Bundesliga interessiert habe, und welche Höhen und Tiefen es dabei gegeben hat. Ich komme mir manchmal wie ein Hochstapler vor.
Dieter
Den Rest des Films kannst Du ja einfach schauen. Das Video zeigt den Streifen in voller Länge. Aber wie gesagt: Ich würde ihn nicht unbedingt empfehlen.
Da muß ich dann auf eine besondere Situation warten: Ich will eigentlich schon ins Bett, aber doch noch nicht so richtig, und finde dann so einen Film (der nicht wirklich wichtig ist, aber mich doch ein bißchen interessiert) in irgendeinem dritten Programm und bleibe dann hängen. Und bin dann hinterher hin und hergerissen, ob ich Schlaf vergeben habe oder eine Bildungslücke geschlossen habe.
off topic: Ich nutze hier mittlerweile sehr gerne einen digitalen Videorecorder, aber Fernsehen ist für mich noch stark mit vorgegebenen Zeiten und damit einer Gelegenheit verbunden, etwas zu sehen oder nicht. Ich habe hier auf Vorrat gekaufte DVDs, wo ich den Film mit den Kindern erst dann geschaut habe, als er im Fernsehen lief (war Kung Fu Panda 1). Vielleicht ändert sich das, wenn ich einen LCD-TV habe und den leichter mit dem PC und dem Internet verbinden kann, aber bis dahin schaue ich am PC eher kurze Filme.
Dieter
Der große Frank Giering, leider viel zu früh von uns gegangen…
Die Szenerie auf dem Bolzplatz gefällt mir außerordentlich … typisch das eigene, überschwengliche Kommentieren der eigenen, hölzernen Aktionen. Wobei das in die Altersklasse 7 bis maximal 14 hinein passt.
Den geilsten Bolzverein dieses Planeten gibt es übrigens seit 1999 in Leipzig …
(-: