1. Runde im französischen Pokal, Eric Cantona vergibt für Girondins Bordeaux gegen AS Beauvaix im Januar 1989 (ohne Gewähr).
Ein dermaßen schlapper „Panenka“, dass der Torwart es sogar schafft, nach seinem Hecht in die eine Ecke noch einmal aufzustehen, in die andere Ecke zu laufen und den Ball aufzunehmen. So schlapp, dass man zwei Mal hingucken muss, um zu begreifen, wie gurkig dieser Elfmeter geschossen wurde.
Eric Cantonas späterer glänzend inszenierten Selbstvermarktung hat dieser doch beinahe peinlich anmutende Fehlschuss dann allerdings nicht geschadet.
AS Beauvai_s_, mit ’s‘, nicht mit ‚x‘. Weniger Klugscheißerei als vielmehr traumatische Erinnerung.
Ich wollte einmal in jenem Beauvais eine Partie der 1. Runde des französischen Pokals (sic!) verfolgen und hab mich beim zuvor anstehenden Fahrkartenkauf am Pariser Flughafen Schalldegoohl schwer blamiert.
Fünf Sekunden – Karre kaputt! So ist Fußball …
[…] Trainer Baade hat die schlappste Variante des Panenka gefunden. Also des Elfmeters, der einfach in die Mitte des Tors gelöffelt wird. In der französischen Liga. Mit Eric Cantona. […]
Ja mei, jedem Fußball passiert mal ein Fehler, den man professionellen Fußballerspieler nicht zutraut. Dafür war er später ein ganz großer!
Geht der Ball nicht erst an den Pfosten und trudelt dann langsam in die andere Ecke?
Oh, okay, Beauvais mit s. Danke. Aber blamiert man sich in Frankreich nicht automatisch, wenn man als Nichtmuttersprachler den Mund aufmacht?
Und ansonsten natürlich: Du bist bis ins weitgehend unbekannte Beauvais gereist, um zu groundhoppen? Naja, liegt wohl in der Natur der Sache.
Das mit dem Pfosten, Luc, ehrlich gesagt hab ich es beim ersten Schauen auch so wahrgenommen. Beim späteren Schauen war es dann aber weg. Jetzt, da Du es ansprichst, bin ich komplett unsicher, ob ich einer Täuschung erliege oder nicht. Die anderen? Bueller?
Wenn es ein Pfostenschuss wäre, würde die Bewegung des Torwarts keinen Sinn machen, der ja schon wesentlich früher abdreht.
Auch Cantona selbst macht nicht den Eindruck, als würde der Ball eine überraschende Richtungsänderung erleiden.
Fazit: Dies ist und bleibt ein grandioses Beispiel menschlichen Versagens, das Gebälk hingegen ist vollkommen unschuldig.
Stimmt, der Torhüter würde nicht vorher schon abdrehen. Gut beobachtet, Der Terrier.
Ich hatte halt damit gerechnet, einen profanen Fahrkartenkauf an einem Weltflughafen wie Schalldegoohl nonverbal per Automat erledigen zu können. Leider Fehlanzeige. So musste ich an den Schalter, der immerhin exzellent mit der vermutlich einzigen englischsprechenden Person Frankreichs besetzt war.
Um die Nennung des Ortsnamens kam ich natürlich trotzdem nicht herum, und nach quälenden drei Minuten (gefühlte 30) teilte mir die Dame dann mit, dass es einen Ort namens „Bevuah“ in ganz Frankreich nicht gebe.
Ich kramte dann in meinen Unterlagen und reichte ihr meinen ausgedruckten Stadtplan dieses wunderbaren Ortes. „Oh, you mean ‚Buwäh‘!“ hörte ich sie dann noch sagen bevor sie herzlich anfing zu lachen.
Und ansonsten natürlich:
Naja, kein Mensch würde nur wegen einem Spiel von diesem Kaliber extra nach Frankreich gondeln, und dann auch noch per Flieger (ok, vielleicht kenne ich doch Leute, die das tun würden…).
In dem Fall lagen folgende Rahmenbedingungen vor: Ne gute Woche Resturlaub, der bitte noch im Januar (da wenig los) genommen werden sollte. Und gerade da sind Spiele halt mitunter Mangelware.
Nach einem mehrstündigen Studium sämtlicher Spiel- und Billigflugpläne kam dann zum Glück eine vielleicht auf den ersten Blick etwas kuriose Tour zustande: Samstag Buwäh, Sonntag das Old Firm in Glasgow und wiederum einen Tag später das Montagabendspiel der Serie B in der Toskana. Von dort aus dann noch ne Woche zu meinen Eltern.
Ah, Danke für die nette Anekdote. Bei den Eltern dann sicher noch die eine oder andere „Nonleague“-Partie mitgenommen …