Zum Inhalt springen

Kategorie: Der Dummschwätzer

Wenn Franz Beckenbauer mal wieder den Mund aufmacht

Franz Beckenbauer ist Michael Jordan

Naja, zumindest als Metapher ist er im hiesigen Sprachgebrauch das, was Michael Jordan in den USA ist. Ein Sprache gewordenes Synonym für eine überragende Ausnahmestellung in einem bestimmten Metier.

Inspiriert von diesem via Bildblog gefundenen Artikel über die Häufigkeit der Formulierung „he/she is the Michael Jordan of …“ in der amerikanischen Presse, hier mal schnell eine kurze Google-Suche mit den Ergebnissen zum „Michael Jordan of German Soccer“, der Lichtgestalt, dem Franz, welcher in Ermangelung von Kreativität der Schreibenden hierzulande als Pendant zu Michael Jordan in den USA herhalten muss.

Leistet jemand in seinem Metier etwas Herausragendes oder ist besonders bekannt, dann ist er laut diverser Autoren was?

Der Franz Beckenbauer desHundesports
Der Franz Beckenbauer desRingens
Der Franz Beckenbauer desHandballs
Der Franz Beckenbauer desOstens
Der Franz Beckenbauer desdeutschen Baseballs
Der Franz Beckenbauer desTennis
Der Franz Beckenbauer desBBoying
Der Franz Beckenbauer desSchwenkens
Der Franz Beckenbauer desTipp-Kick
Der Franz Beckenbauer desSkateboardfahrens
Der Franz Beckenbauer desnordischen Skisports
Der Franz Beckenbauer desEishockey
Der Franz Beckenbauer desdeutschen Volleyballs
Der Franz Beckenbauer desTaekwon-Do
Der Franz Beckenbauer desBooking
Der Franz Beckenbauer desGolfsports
Der Franz Beckenbauer desRottstr.-Theaters
Der Franz Beckenbauer desIsolvenzrechts
Der Franz Beckenbauer desdeutschen Subbuteos
Der Franz Beckenbauer desDrum'n'Bass
Der Franz Beckenbauer desProjekt- und Portfoliomanagements
Der Franz Beckenbauer desJudos
Der Franz Beckenbauer desdeutschen Schlagers
Der Franz Beckenbauer desMedienexpertengewerbes
Der Franz Beckenbauer desdänischen Radsports
Der Franz Beckenbauer desitalienischen Frauenfußballs
Der Franz Beckenbauer desBiathlons
Der Franz Beckenbauer desInvestmentbankings
Der Franz Beckenbauer desReitsports
Der Franz Beckenbauer desdeutschen Tourismus
Der Franz Beckenbauer desEurovision Song Contest
Der Franz Beckenbauer desdeutschen Basketballs
Der Franz Beckenbauer desHaustürwahlkampfs
Der Franz Beckenbauer desJazz
Der Franz Beckenbauer deskanadischen Eishockeys
Der Franz Beckenbauer desdeutschen Stils
Der Franz Beckenbauer desFaustballs
Der Franz Beckenbauer desKinos
Der Franz Beckenbauer desStar Trek
Der Franz Beckenbauer desWasserballs
Der Franz Beckenbauer desLeipziger Fußballs
Der Franz Beckenbauer destschechischen Eishockeys
Der Franz Beckenbauer desTischfußballs
Der Franz Beckenbauer desdeutschen Fernsehens
Der Franz Beckenbauer desBadmintonsports
Der Franz Beckenbauer desSchach
Der Franz Beckenbauer desHeilbronner Eishockeys
Der Franz Beckenbauer desFootballs
Der Franz Beckenbauer desdeutschen Segelsports
Der Franz Beckenbauer desEiskunstlaufs
Der Franz Beckenbauer desTechno
Der Franz Beckenbauer desZimmerer-Handwerks
Der Franz Beckenbauer desCricket-Sports
Der Franz Beckenbauer desKrieges
Der Franz Beckenbauer desMicrogolf
Der Franz Beckenbauer desdeutschen Polosports
Der Franz Beckenbauer desMotorsports
Der Franz Beckenbauer desSchützenvereins
Der Franz Beckenbauer desKarate
Der Franz Beckenbauer desBobsports
Der Franz Beckenbauer desBehindertensports
Der Franz Beckenbauer desTurnsports
Der Franz Beckenbauer desTanzsports
Der Franz Beckenbauer desRollstuhlbasketballs
Der Franz Beckenbauer des21. Jahrhunderts
Der Franz Beckenbauer derSchweiz
Der Franz Beckenbauer derdeutschen Journalisten
Der Franz Beckenbauer derDoku-Soaps
Der Franz Beckenbauer derdeutschen Startup-Szene
Der Franz Beckenbauer derFormel 1
Der Franz Beckenbauer derPolitik
Der Franz Beckenbauer derNeuzeit
Der Franz Beckenbauer derBoudoirfotografie
Der Franz Beckenbauer derCloud
Der Franz Beckenbauer derLüfte
Der Franz Beckenbauer derDamen
Der Franz Beckenbauer derSegelszene
Der Franz Beckenbauer derSUPERillu
Der Franz Beckenbauer derTürkei
Der Franz Beckenbauer derFriseur-Innung
Der Franz Beckenbauer derPferde
Der Franz Beckenbauer derSchausteller
Der Franz Beckenbauer derFrankfurter Gastronomie-Szene
Der Franz Beckenbauer derBlasmusik
Der Franz Beckenbauer derUkraine
Der Franz Beckenbauer derinternationalen Weintesterszene
Der Franz Beckenbauer derBranche
Der Franz Beckenbauer deramerikanischen Superhelden-Comics
Der Franz Beckenbauer derAlpenrepublik
Der Franz Beckenbauer derLeichtathletik
Der Franz Beckenbauer derReformpädagogen
Der Franz Beckenbauer derUSA
Der Franz Beckenbauer derTurbo-Vierzylinder
Der Franz Beckenbauer derLiteraturkritik
Der Franz Beckenbauer derDDR
Der Franz Beckenbauer derFeuerwehr
Der Franz Beckenbauer derThriller-Autoren
Der Franz Beckenbauer derSzene
Der Franz Beckenbauer derkleinen Leute
Der Franz Beckenbauer derDJs
Der Franz Beckenbauer derinternationalen Photoszene
Der Franz Beckenbauer derCSU
Der Franz Beckenbauer derWiener Austria
Der Franz Beckenbauer derLandingpage-Optimierung
Der Franz Beckenbauer derMusik
Der Franz Beckenbauer derLions
Der Franz Beckenbauer derAutoindustrie
Der Franz Beckenbauer derdeutschen Graffiti-Szene
Der Franz Beckenbauer der1930er Jahre
Der Franz Beckenbauer derKirche
Der Franz Beckenbauer derRassetauben
Der Franz Beckenbauer derStadionsprecher
Der Franz Beckenbauer derHeimschule
Der Franz Beckenbauer derWeststadt
Der Franz Beckenbauer derLinken
Der Franz Beckenbauer derVerbandsliga
Der Franz Beckenbauer derneuen Generation
Der Franz Beckenbauer derRegelkunde
Der Franz Beckenbauer derSprache
Der Franz Beckenbauer dersächsischen Biotechnologie
Der Franz Beckenbauer der2. Liga
Der Franz Beckenbauer derSchaubühne
Der Franz Beckenbauer derPhilharmoniker
Der Franz Beckenbauer derdeutschen Urologie

Erstaunlich wenige Beispiele übrigens, bedenkt man, dass für „Michael Jordan of …“ 6.000 verschiedene Beispiele gefunden wurden.

Einige Perlen sind natürlich dabei, insbesondere der „Franz Beckenbauer der Reformpädagogen“ gefällt, ist Franz Beckenbauer doch nach allem was man weiß das Gegenteil eines geschickten Pädagogen und erst recht eines Reformpädagogen.

Zweites Highlight ist der „Franz Beckenbauer der Landingpage-Optimierung“, wobei man hier nicht auf des Kaisers Technikferne verweisen muss, selbst wenn er der Michael Jordan of Internetnutzung wäre, böte diese Zusammenstellung einen schönen Kontrast.

Ebenso schick sind der „Franz Beckenbauer des Insolvenzrechts“, das in einer Liga mit dem „Franz Beckenbauer des Projekt- und Portfoliomanagements“ spielt. Ganz vorne platziert auch der „Franz Beckenbauer der Boudoirfotografie“. Gefolgt vom „Franz Beckenbauer der deutschen Urologie“ und dem „Franz Beckenbauer der sächsischen Biotechnologie“. Weitere Perlen sind natürlich enthalten.

Mein Favorit: „der Franz Beckenbauer des Haustürwahlkampfs“.

Unklar bleibt allerdings, welchen Aspekt der Lichtgestalt die Autoren jeweils meinen, wenn sie eine andere Größe mit dem Franz vergleichen. Die Höflichkeit schweigt diesmal, welche das denn wohl sein könnten; müßig ohnehin, zu erwähnen, dass da wo Licht ist, immer auch Schatten sein muss.

6 Kommentare

Wenn der Dummschwätzer den Fußball besser machen soll

Die Chicago Tribune berichtet von einer dieser großartigen „Task Forces“, die die FIFA eingesetzt hat, um zu verschleiern, dass sie ein Haufen alter Säcke ist, denen es um Kohle und ein angenehmes Leben in den Ehrenlogen der Stadien dieser Welt geht, und nicht um den Fußball als zu hütendes und wenn nötig fortzuentwickelndes Spiel. Eingerichtet, um den Schein zu wahren, wofür man am besten ein paar bekannte Köpfe zusammensammelt, die aber in der Materie nicht zu Hause sind, Hauptsache, es klingt gut.

Und dieser Beitrag der Chicago Tribune fasst sehr schön zusammen, wieso es immer noch und weiterhin Gründe gibt, dieses Blog zu betreiben. Denn auch wenn der Dummschwätzer sich inzwischen aus dem Tagesgeschäft ausgeklinkt hat und somit immer weniger Unheil anrichtet, schafft er es dennoch, ein perfektes Beispiel fürs Peter-Prinzip zu sein. Weil er gut kicken konnte, wird er in Sphären befördert, für die er nicht ausgebildet ist, in denen er vor allem durch Unfähigkeit glänzt. Zum Beispiel in diese Task Force, die sich mit der Verbesserung des Fußballs auseinandersetzen soll.

Weil der Franz so ein großer Philosoph und Pragmatiker zur selben Zeit ist — es gibt schließlich nichts, was der Franz nicht ist, und eigentlich müsste man diese leidigen Chuck-Norris-Hans-Sarpei-Sprüche in Bezug auf den Franz machen, und nicht auf Hans-Jung-von-Matt-Sarpei — hat er etwas eingebracht, wofür sich alleine schon die Flugreise und die Hotelkosten gelohnt haben dürften.

Die Spieler sollen sich nach der Partie alle die Hände schütteln.

Wahnwitzige und innovative Idee, kennt man vom Eishockey, der Franz selbst kennt es vom Fußball, aus seiner Schulzeit nämlich. Da er geistig nicht allzu weit von jener Zeit als Schüler weg ist, lag es für ihn nahe, doch einfach das wieder einzuführen, was früher gemacht wurde. Früher war bekanntlich alles besser und die Menschen hatten auch einfach mehr Anstand.

Ähnlich grandios und sicher ganz wichtig, wir erkennen es nur noch nicht so ganz, die zweite Idee.

Die Spieler beider Mannschaften sollen nach der Halbzeitpause zusammen, also beide Mannschaften gleichzeitig aufs Feld laufen.

Uff. Das sind Vorschläge einer Tragweite, die wir Normalsterblichen noch gar nicht ermessen können. Weil wir eben einfach nicht begreifen, was im Fußball wirklich wichtig ist. Respekt, Fairplay und derlei mehr Begriffe, die man sich auf die Fahnen schreiben kann, auf dass die Sponsoren glauben, in einem weißen Sport zu werben.

Besser machte es da übrigens Pelé, der auf dem Papier ebenfalls Mitglied dieser Task Force war. Er tauchte erst gar nicht bei diesen Treffen auf.

7 Kommentare

Kaisers Kinderstube kaufen

Die 11Freunde schlagen es gerade als einen der 99 Orte vor, die man als Fußballfan gesehen haben muss: Das Geburtshaus des Dummschwätzers.

Ich gehe mit und erhöhe auf „muss man nicht gesehen haben, sondern besitzen“.

Steht unter Denkmalschutz und wurde saniert. Baujahr 1907, Gesamtpreis aller Einheiten 2,260 Mio Euro. Welche der Wohnungen jetzt genau die Beckenbauersche war, wird man sicher auch noch leicht eruieren können.

3 Kommentare

Schee war’s

Aber jetzt ist es vorbei.

Hätte nicht gedacht, dass ich das noch bzw. so bald erlebe, aber wer jetzt noch ernsthaft den Franz als Überhaupt-Irgendwas beim Fußball einsetzt, der spielt mit seinem Ruf. Sage nicht ich, sondern die vielen weiteren Stimmen im weltweiten Netz in Deutschland. Der glanzvollen Nichtleistung vom Spiel Dortmund gegen Bayern kann selbst der Franz unmöglich noch weniger Expertise folgen lassen.

Ich hätte schwören können, dass seine Absetzung noch nicht in diesem Jahrzehnt passiert, sondern erst dann, wenn’s quasi biologisch nicht mehr geht.

Jetzt, wo es vorbei ist, wird man schon ein bisschen sentimental. Aber nur ein bisschen. Und freut sich darauf, wer wohl danach folgen wird. Vielleicht einer mit Fußballverstand, das wäre ja schon mal was. Also einen solchen von heute, nicht von vor 15 Jahren, bittschö.

Bliebe die Frage nach der Anschlussverwendung für den Franz.

4 Kommentare

Der Franz ein Truther?

Eigentlich darf man sich nicht damit beschäftigen, was Franz von seinen Ghostwritern in der FOTO ins Horn tuten lässt. Wenn er damit aber so viele Lemminge, äh, Nachahmer produziert, die ernsthaft diese Hingespinste glauben, muss man es dann doch mal zum Thema machen.

Die ganze Bundesliga ist ein Haufen von Verschwörungstheoretikern, und der größte von ihnen ist der jeweilige Ghostwriter vom Franz, der zweitgrößte der Ghostflüsterer vom Uli, dessen Wirken man daran erkennt, dass der eigentliche Uli im passiven Modus steckt und der Ghostflüsterer, er ist etwas rötlicher als der Uli selbst, das Ruder übernimmt. Und warum das alles?

Die Masse will unterhalten werden und Robbie Williams kann sich eben nicht vierteilen und jederzeit an jedem Ort sein. Fakten braucht man für derartige Spekulationen schließlich nicht, man behauptet ohnehin am liebsten im nicht-beweisbaren, schwammigen Raum rum, wie z. B. bei Aspekten des „Kämpfens“.

Zunächst aber mal der Blick auf das, was Franz schreiben lässt (auf den Link klicken):

Zum Glück lässt er morgen das Gegenteil schreiben.

Und selbst wenn es wirklich so wäre, dass die Gegner gegen Dortmund weniger kämpften: Ob er schon vergessen hat, wie das damals war, als sein Club bei den Braunschweigern antreten musste, die sich im Fernduell mit den 60ern befanden?

«Ich weiß, dass wir 5:2 verloren haben, aber das war uns sehr recht. Weil wir damals nicht wollten, dass unser Lokalrivale, nämlich der TSV 1860, der eigentlich die bessere Mannschaft und die besseren Karten hatte, deutscher Meister wird», erzählte Beckenbauer am Dienstag in einer Fernsehsendung von Sat.1 seine Anekdote. «Ich will jetzt nicht sagen, dass wir absichtlich verloren haben. Das würde zu weit gehen. Aber sagen wir mal so: Unser Widerstand hat sich auf das Minimalste beschränkt.»

Das hat man sich dann über die Jahre aufgebaut, dass „neutrale“ Spieler lieber gegen Dortmund verlieren als gegen Bayern. Da es aber nichts anderes als auf nichts fußende Verschwörungstheorie ist, lohnt es den Aufwand nicht, des Franzens Ghostwriters Behauptung zu entschwätzen, äh, Entschuldigung, zu entkräften.

Übermorgen sind es wieder die unberechtigten Elfmeter. Und überübermorgen die Mondlandung, die es nie gegeben haben soll.

6 Kommentare

Der Kaiser kehrt zurück, berichtet Rolf Töpperwien

Heute vor 31 Jahren stolzierte der Kaiser noch einmal zurück in die Bundesliga, nach zweieinhalb Jahren in der Operette. Begleitet wurde er dabei von einem Mikrofon, hinter dem der unnachahmliche Rolf Töpperwien stand, der es im Gegensatz zum damaligen Franz nicht an Eloquenz mangeln lässt.

Zunächst macht zwar ein anderer das Spiel, Hansi Müller nämlich, doch dann geht es ab der 46. Minute wieder um alles für den Franz, echte Laufduelle, zielgenaue Pässe und natürlich die obligatorischen Anweisungen an die Mitspieler.



Ganz frisch war er offensichtlich nicht mehr, es reichte aber immerhin für 27 weitere Spiele im legendären BP-Trikot des HSV. Und natürlich ist das Video hier eigentlich nur drin, weil man nach Monaten der Abstinenz mal wieder diese Töpperwien’sche Machart von Spielberichten braucht.

Nachdem man das Video geschaut hat, sollte man es vielleicht noch einmal aus einer anderen Perspektive betrachten, welche sich bei Lektüre des Folgenden über die Spätphase des Franz ergibt:

Allerdings hat der Franz, Franz Beckenbauer, auch andere Zeiten erlebt: Ende der Siebzigerjahre galt er als Karikatur seiner selbst, als eitler Pfau, der sich nur mehr in der Münchner High Society herumtrieb. „Vom Idol zum Reklamekasperl“ titelte die Süddeutsche Zeitung damals über den „Kaiser“, und der Spiegel schrieb, dass keine Majestät mehr so tief gefallen sei, seit Wilhelm II. in Holland im Exil Bäume zersägt habe.

Und schon wirkt sein Gegockel auf dem Spielfeld nicht mehr ganz so von seiner Lebensleistung legitimiert, wie man es aus heutiger Sicht empfindet.

Ohnehin erstaunlich, wie viel sich der Franz rausnehmen durfte, wie cholerisch, beinahe asozial er manches Mal auftrat. Und er hat offensichtlich die richtigen Leute, die ihm zugetan sind und schon wird er zur Lichtgestalt? Fraglich, was beunruhigender ist: Dass es mit dem Lodda nicht funktioniert oder dass es mit solch einer fragwürdigen Figur wie dem Franz funktioniert hat, weil er im rechten Moment die richtigen Freunde besaß.

Oder ist es eher eine gute Nachricht, dass heute mit Lodda nicht mehr funktioniert, was mit Franz noch klappte? Ein Hoch auf Twitter und auf aufgeklärte Zeitungsleser, die nicht mehr alles glauben?

Fragen über Fragen mal wieder, Antworten keine.

6 Kommentare

Wenn der Dummschwätzer sich mit dem ganzen Infozeug vollpumpt (XXXII)

… dann wird er geisteskrank.

Es ja fast ein bisschen peinlich, diese alte Rubrik noch mal zu füllen. Es ist ein dermaßen alter Hut, dass der Dummschwätzer nun mal kein Fußballexperte ist, dass man diesen Hut nicht mal den alten Römern noch als neu andrehen könnte. Wenn er sich dann aber doch selbst noch mal dazu äußert, dass ihn das alles nicht interessiere — „Infozeug“ — dann muss das der Vollständigkeit halber noch mal kurz erwähnt werden. Auf die Frage, ob das Internet Segen oder Fluch sei, anwortet er nämlich:

„Eher Fluch. Würde ich mich mit diesem ganzen Infozeug vollpumpen, wäre ich längst geisteskrank.“

Die Frage, ob er da nicht Ursache und Wirkung vertauscht, wäre hier natürlich fehl am Platze. Und die Skepsis älterer Menschen gegenüber neuer Techniken besitzt er ja nicht exklusiv (siehe moi et le Plasma-TV). Dass er aber kein „Infozeug“ brauche, wo er doch letztens zum Co-Kommentator von Marcel Reif aufgestiegen ist — zumindest merkwürdig. Kann er sich denn gar nicht vorstellen, dass der Zuschauer etwas mehr Informationen wünschte als das simple Beurteilen des Spiels aus dem Bauch heraus? Und viel schlimmer: Gibt es keine Redaktion dahinter, die das forciert? Man kann Infozeugs ja immer noch auch auf Papier aushändigen.

Somit kann man diese Rubrik nun auch endgültig schließen, nachdem der Dummschwätzer kein Fußballexperte sein will, dies endlich öffentlich zugibt, kein FIFA-Exekutivkomitee-Mitglied mehr ist, in dem er einst viel bewegte, und sich ansonsten ins Private zurückgezogen hat.

Es sei denn, er erhält doch noch mal in irgendeiner Form abseits des Lichtfigurseins Einfluss im deutschen Fußball. Was wir nicht hoffen wollen.

Entdeckt vom ultimativen Eintracht-Frankfurt-Blog.

1 Kommentar

Wenn der Dummschwätzer bei „Wetten, dass … ?“ parliert (XXXI)

Der ganz junge Franz. Jung in seinem Job als Teamchef. Denn Trainer durfte er sich nicht nennen, dazu fehlte ihm der Trainerschein.

Sehens- und hörenswert neben des Franzens Worten auch der alte Vorspann von „Wetten, dass … ?“, die klobigen Klötze und die einleitend piepsende Musik, die wohl damals sehr modern gewirkt hat. Danach diese Erkennungsmelodie — gibt es die heute noch? — die eigentlich eher nach „Captain Future“ als nach großer Samstagabendunterhaltung klingt.

Frank Elstner befragt Beckenbauer zum fußballerischen Talent seiner Söhne, zu seinem Verhältnis zu DFB-Präsident Hermann Neuberger und nicht zuletzt, warum er denn in Österreich lebt. Da hatte er es übrigens nicht so weit zur Sendung, denn die wurde an jenem Abend in Innsbruck produziert.

Der angesprochene Sieg gegen Malta müsste der 6:0-Sieg vom 27. März 1985 gewesen sein, weshalb der Ausschnitt wohl aus der Wetten-dass-Ausgabe vom 30. März 1985 stammt.

Weitere Gäste neben Franz Beckenbauer in jener Show: Jean-Paul Belmondo, Helmut Zilk (wer ist das?) und der damalige Traum aller Jungonanierenden, Brooke Shields.



8 Kommentare

Wenn thwei dath Gleiche tun, itht eth noch lange nicht dath Thelbe

Der eine darf uneheliche Kinder machen, x Mal heiraten und niemand nimmt es ihm krumm, während dem anderen unterstellt wird, eine manische Obsession bezüglich des Heiratens gerade der Schule entronnener Mädchen zu besitzen. Mindestens unreif beim zweiten, beim ersten gilt es als Savoir-vivre.

Der eine darf schon mal Probleme mit der Steuer haben, hinterher interessiert’s niemanden, während der andere gerade mal eine Handy-Rechnung nicht bezahlt und schon ist die Häme groß.

Und dann auch noch: Der eine darf radebrechen wie der hinterletzte Hill-Billy, keinen kratzt’s. Während sich beim inzwischen doch recht passablen Englisch des anderen das halbe deutschsprachige Internet auf die Schenkel klopft und ein Paradebeispiel für die Bedeutung des Wortes „viral“ bei jenem Video von Al Jazeera abliefert.

Um den letzten Punkt zu untermauern, hier also die Preisfrage.

Von welchem Spieler redet der Dummschwätzer in diesem Interview?



2 Kommentare

Wann der Dummschwätzer gerne verliert – (XXX)

(XXX steht nicht für fleischliche Gelüste, denen der Betroffene in diesem Zusammenhang hätte erlegen sein können, sondern für den 30. Beitrag in dieser Rubrik.)

Der Welt kann er es ja sagen: Im Mai 2003 brach es aus Franz Beckenbauer heraus, dass seine Bayern vor 40 Jahren durchaus gern mal 2:5 in Braunschweig verloren hätten, damit die Eintracht statt des Lokalrivalen 1860 Meister werden würde.

„Das ist ja verjährt, deshalb kann ich’s jetzt sagen“, sagte der Kaiser ganz jovial.

Eigentlich ein Skandal. Aber eben leider verjährt. Ist es wirklich?

3 Kommentare

Kaiser-Franz-Marsch



Uli Stein und Toni Schumacher klatschen im Takt — das erlebt man auch nur selten.

Ansonsten hatte man es in den 1980ern wohl noch nicht so wirklich drauf damit, seine Lippen synchron zum Gesang zu bewegen. Zumindest Peter Alexander hatte es ungefähr gar nicht drauf, wie man sieht.

Sehr sehenswert ist auch der Magath Felix im Hintergrund mit seiner scheenen Brille.

„Einstimmen“ in irgendwelche Gesänge wird übrigens überschätzt.

Schade eigentlich, dass man damals keins der Videos im Anschluss gezeigt hat, in denen der „Franz, der kann’s“ einen seiner Aggro-Trips bekommen hat und auf Journalisten, Hoteliers, von ihm selbst ausgewählten Spielern oder auch einfach Spiegelbildern rumhackte. Damals, als der „Franz, der kann’s“ noch keine Contenance besaß.

Es ist allerdings ähnlich schade um des Franzens ehrliche Einschätzungen zum Fußball wie es schade um die Sangeskünste des Peter Alexander ist.

4 Kommentare

Wenn der Dummschwätzer Ribéry ein Vorbild ist (XXIX)

Nein, es geht nicht um diese außerhäuslichen Eskapaden. Das heißt, außerhäuslich schon, aber eher … verkehrstechnisch wäre jetzt auch irreführend, also:

Es geht um den bundesdeutschen Mannschaftsbus zur WM 1974, den Hersteller Mercedes vor der WM 2006 ausfindig machen wollte. Sogar eine Prämie (VIP-Paket-Besuch beim Spiel um Platz 3 in Stuttgart für zwei Personen) war ausgelobt, musste aber in der Schublade bleiben, weil niemand entscheidende Hinweise auf den Verbleib des Mannschaftsbusses von 1974 geben konnte. Das jetzt im Mercedes-Museum zu Stuttgart befindliche Gefährt ist somit nur ein Nachbau oder wie man heutzutage gerne drunter schreibt: „Abbildung ähnlich“. Der Original-Bus von 1974 bleibt verschollen, Spuren hätten nach Russland, nach Kuba und nach Zaire (gibt’s doch gar nicht mehr …) geführt, doch der Bus blieb wie vom Erdboden verschluckt.

Falls er noch nicht in alle Einzelteile zerlegt wurde, darf der jetzige Besitzer sich glücklich schätzen, ein historisches Gefährt sein eigen zu nennen. In diesem machte der Franz nämlich damals schon allen vor, was er alles drauf hat, während die Jugend von heute da nur billigen Abklatsch produziert:

Im SWR-Beitrag erinnert sich Nationalspieler Bernd Cullmann, daß Franz Beckenbauer sich mal als Busfahrer versucht habe: „Es war in Malente, auf dem Parkplatz, und ich meine, es wäre nicht ohne Blechschaden abgegangen.“

10 Kommentare

Wenn der Dummschwätzer 65 wird (XXVIII)

Lange nix gehört aus dieser Rubrik, „und das ist auch gut so“. Denn der Dummschwätzer schwätzt nicht mehr als früher. Die WM (in diesem Land) ist schon länger vorbei, seitdem schwätzt er meist nur noch hinter verschlossenen Türen in diversen Gremien. Und in der TV-Werbung. Wenn man die nicht schaut, konnte man schon mal Glück haben in den letzten paar Jahren und eine ganze Woche ohne erzwungenen Kontakt zum Dummschwätzer auskommen.

Nun aber wird er 65, was für alle höchste Alarmstufe bedeutet!

Deshalb der Tipp der Woche aus der Redaktion an die geschätzten Leser:

Mainstream-Medien in den Tagen vor und nach dem Ereignis weiträumig umfahren. Dann kommt man eventuell um den Kontakt mit einer der vielen nun laufenden Biografien des Dummschwätzers herum. Viel Erfolg dabei. Und nicht aus Versehen zur Unzeit ins TV einschalten und vor sich hinzappen. Dann wird es unweigerlich zum Zusammenstoß kommen. Doch nun sind Sie ja gewarnt.

6 Kommentare